Vom Schutz der Rotbauchunke bis zur Messung ultrafeiner und daher besonders gesundheitsgefährlicher Staubpartikel in der Luft reichen die insgesamt zehn von der EU-Kommission ausgewählten deutschen Umwelt- und Naturschutzprojekte, die in diesem Jahr mit dem EU-LIFE-Programm gefördert werden. Dafür stellt Brüssel knapp 10 Millionen Euro zur Verfügung.
Innerhalb des Programmteils LIFE Natur werden zwei Vorhaben mit insgesamt über 4,5 Millionen Euro unterstützt. Ein Projekt hat sich den Schutz der vom Aussterben bedrohten Rotbauchunke im Ostseeraum auf die Fahnen geschrieben. Mit über 1 Million Euro soll ein Beitrag zum Erhalt der Lebensräume geleistet werden. Neben Deutschland sind auch Dänemark, Schweden und Lettland beteiligt. Darüber hinaus wird mit rund 3,5 Millionen Euro die naturnahe Entwicklung der Rheinauen bei Karlsruhe unterstützt. Dazu sollen der Zustand natürlicher nährstoffreicher Seen verbessert, Barrieren im Gewässerverbundsystem beseitigt und eine auentypische Überflutungsdynamik zugelassen sowie europaweit gefährdete Biotoptypen wie Pfeifengraswiesen und Kalk-Trockenrasen erhalten werden. Damit wird auch ein Beitrag zum Hochwasserschutz geleistet.
Insgesamt acht deutsche Vorhaben aus dem technischen Umweltschutz werden im Programmteil LIFE Umwelt mit über 5 Millionen Euro gefördert. Sie tragen zu Verbesserungen etwa bei der Luftreinhaltung, im Klimaschutz, bei der Abfallentsorgung und in der Wasserwirtschaft sowie zur Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus bei. So werden in einem sächsischen Projekt kostengünstige Anlagen zur Messung besonders kleiner Feinstaubpartikel in der Luft entwickelt, deren Ergebnisse eine Grundlage für Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung, besonders von Kindern, gegen gesundheitsschädliche Feinstaubbelastungen bilden werden. Ein Projekt aus Hessen unter dem Titel "EcoStep" hat das Ziel, ein europaweites Modell zu schaffen, das kleinere und mittlere Unternehmen sowie landwirtschaftliche Familienbetriebe an das Öko-Audit heranführt.
Das EU-LIFE-Programm zur Förderung von innovativen Umwelt- und Naturschutzprojekten ist bis Ende 2006 verlängert worden. Die entsprechende Verordnung tritt am 8. Oktober 2004 in Kraft. Projektanträge für 2005 werden durch die Landesumweltministerien noch bis zum 30. November 2004 entgegen genommen.