Bundesumweltminister besichtigt den letzten großen Klarwassersee der norddeutschen Tiefebene
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat seine diesjährige Sommerreise durch mehrere Bundesländer fortgesetzt. Am zweiten Tag standen die Besichtigung zweier Naturschutzgroßprojekte in Brandenburg im Mittelpunkt des Programms.
Erste Station am Donnerstag war der Stechlinsee, der letzte große Klarwassersee der norddeutschen Tiefebene. Um die Erhaltung dieses einzigartigen Klarwassersees zu ermöglichen und die anliegenden Moore, Fliessgewässer und Laubmischwälder zu pflegen und ihre natürliche Entwicklung zu unterstützen, fördert die Europäische Union ein entsprechendes LIFE-Natur-Projekt im Gesamtumfang von 1,9 Mio. zwischen 2001 und 2005. Trittin informierte sich über die verschiedenen Maßnahmen, mit denen die Grund- und Seewasserstände angehoben und der Eutrophierung entgegengewirkt werden sollen. Besonders hervorzuheben ist die Wiedervernässung und die Entnahme nicht standortstypischer Bestockung durch Fichten im Bereich der Moore.
Am Wittwesee besichtigte Trittin ein insgesamt ca. 700 ha großes naturschutzfachlich bedeutendes Gebiet, das der Naturschutzbund NABU von der Bundesvermögensverwaltungsgesellschaft (BVVG) erworben hat. Eine Waldfläche von 550 ha wurde im Rahmen einer Regelung des Vermögensrechtsänderungsgesetzes zur Sicherung von Naturschutzflächen 2003 kostenlos vom NABU aus dem Flächenbestand der BVVG übernommen. Seit Juli 2004 gehört nun auch der 162 ha große Wittwesee mit zum Grundbesitz des NABU. Der See war jedoch nicht Bestandteil der vom BVVG kostenlos für den Naturschutz zu Verfügung gestellten Flächen, sondern wurde für etwa 180.000 aus dem Teil des Grundvermögens erworben, der entgeltlich für den Naturschutz zur Verfügung steht. Trittin: "Mit der Regelung, dass naturschutzfachlich besonders bedeutsame Flächen der BVVG bis zu 50.000 ha kostenlos und für weitere 50.000 ha gegen entsprechende Bezahlung für den Naturschutz gesichert werden können, kann der Bund wichtige Impulse für den Naturschutz geben. Den Naturschutzverbänden möchte ich für ihr großartiges Engagement zur praktischen Sicherung des Tafelsilbers der deutschen Einheit herzlich danken."