Bundesumweltminister Trittin besucht das Peenetal
Im Rahmen seiner diesjährigen Sommerreise hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin heute die Moor- und Flusslandschaft des Peenetals besucht. Hier fördern der Bund, das Land Mecklenburg-Vorpommern und der Zweckverband "Peenetal-Landschaft" seit 1992 ein Naturschutzgroßprojekt, das schon aufgrund der Gebietsgröße von rund 20.000 Hektar diesen Namen verdient. Auch der finanzielle Rahmen ist beeindruckend: Bis zum Ende der Laufzeit im Jahre 2008 werden mehr als 30 Millionen Euro, davon 22,6 Millionen Euro Bundesmittel, in diese europaweit bedeutsame Landschaft geflossen sein.
Angesichts der Einmaligkeit des Gebietes und der sichtbaren Erfolge des Projekts seien die Bundesgelder im Peenetal gut angelegt sind, sagte Trittin. "Der Umfang der realisierten und noch geplanten Polder-Renaturierungen ist beispielhaft in Deutschland", so der Minister.
Das Flusstalmoor der Peene ist einer der größten zusammenhängenden Moorkomplexe dieser Art in Europa. Auch heute zeichnet es sich durch eine Fülle natürlicher und naturnaher Lebensräume aus. Das Peenetal beherbergt eine Vielzahl besonders geschützter und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten, darunter Fischotter, Biber, See- und Schreiadler, Korn- und Wiesenweihe, Kraniche sowie verschiedene Orchideenarten. Gefährdungen ergeben sich vor allem durch intensive Landwirtschaft. So machen besonders die mit der früheren Polderwirtschaft verbundenen Entwässerungen dem Moorkörper zu schaffen. In einzelnen Gebieten sind bereits deutliche Moorsackungen aufgetreten, und es kommt zu hohen Freisetzungen von klimaschädlichen Kohlendioxid- sowie Stickstoffverbindungen.
Hauptziel des Naturschutzgroßprojektes ist daher die Erhaltung oder die Wiederherstellung eines lebenden Moorkörpers im Flusstalmoor der Peene. Die Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes wird gesichert und - wo nötig - verbessert. Dies geschieht durch den Rückbau der zahlreichen Polder sowie komplexe Grabenverschlüsse, um das Gebiet wieder zu vernässen.