Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute seine Sommerreise in der Uckermark gestartet. Dort informierte er sich über drei vorbildliche Naturschutzprojekte: ein Projekt zum Schutz der Rohrdommel, das NABU-Naturschutzzentrum Blumberger Mühle und die gentechnikfreie Region Uckermark.
Die große Rohrdommel, ein versteckt im Schilf lebender Reiher, gehört zu den seltensten Brutvögeln Europas. Zu ihrem Schutz unterstützte die Europäische Union zwischen 1999 und 2003 ein Projekt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Wichtige Bestandteile waren die Regenerierung ehemaliger Wasserschilfröhrichte und die Wiedervernässung von Niedermooren und Flachwasserseen. Jürgen Trittin: "Durch die Verbesserung und Wiederherstellung ihrer Lebensräume ist der Bestand der Rohrdommel in kurzer Zeit deutlich angewachsen. Das ist ein schöner Erfolg der Naturschützerinnen und Naturschützer der Uckermark."
Im Anschluss besuchte Trittin das Infozentrum "Blumberger Mühle" des Naturschutzbundes NABU. Mit seiner eigenwilligen, einem Baumstumpf nachempfundenen Architektur, einer interaktiven Ausstellung sowie einer auf Naturerlebnis zielenden Konzeption gilt das Haus als Musterbeispiel einer modernen und offenen Naturschutzpädagogik. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1997 gingen über 120.000 Besucher durch dieses für den regionalen Tourismus bedeutsame "Tor zur Schorfheide".
Den Abschluss des Besuches in der Uckermark bildete ein Gespräch Trittins mit Landwirten der Initiative "Gentechnikfreie Region Uckermark-Barnim". Auf dem Gut Kerkow diskutierte der Minister mit Mitgliedern der Initiative und Fachleuten über Chancen und Ziele des gentechnikfreien Anbaus. Das BMU unterstützt die freiwillige Bildung gentechnikfreier Regionen, so durch die "Sondierungsstudie gentechnikfreie Regionen in Deutschland", der die Uckermark als Modellregion dient. Trittin zeigte sich von dem Engagement der Bäuerinnen und Bauern beeindruckt: "Mit Vorschriften zum Schutz besonders sensibler Gebiete bei der Novellierung des Gentechnikgesetzes werden wir den engen Spielraum, den uns das EU-Recht für den Naturschutz lässt, voll ausschöpfen. Besonders gut gefällt mir die Eigeninitiative der Landwirte: Hier kommen die Interessen der Bewahrung einer Landwirtschaft ohne Gentechnik und der Schutz der biologischen Vielfalt zusammen. Ich kann das Beispiel Uckermark-Barnim nur bundesweit zur Nachahmung empfehlen."