Zu Meldungen über einen angeblich geplanten Einsatz von "Spionen bei deutschen Bauern" ("Bild am Sonntag") erklärt eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums:
Seit Jahren werden gravierende Verstöße beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln festgestellt. So kommen, wie Untersuchungen etwa im Alten Land zeigen, immer noch hochgiftige Stoffe zum Einsatz, die seit Jahren in Deutschland und Europa verboten sind. Die Praktiken Einzelner belasten die Gewässer und unsere Gesundheit. Hier offenbart sich auch ein Versagen der zuständigen Aufsichtsbehörden der Länder.
Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt starten deshalb ein Forschungsprojekt, um die Praktiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu überprüfen. Ziel des Vorhabens ist es, Anwendungsvorschriften praxisgerecht zu entwickeln, nicht einzelne Landwirte zu verfolgen. Das ist sinnvoll - gerade im Interesse der Landwirte und eines umweltgerechten Umgangs mit diesen Mitteln. Unabhängige Experten werden im Auftrag des Bundes - unangekündigt - vor Ort den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln beobachten.
Der Deutsche Bauernverband ist weiterhin eingeladen, das Projekt mit zu begleiten. Leider hat Herr Sonnleitner seine gegebene Zusage mit einer fadenscheinigen Begründung wieder zurückgezogen. Anstatt sich zum Sprachrohr der kriminellen Praktiken Einzelner zu machen, sollte er im Interesse von Zehntausenden ordentlich wirtschaftender Bauern zu seiner konstruktiven Haltung zurückfinden.
Bei den Äußerungen von Vertretern von CDU und FDP verwundert doch, mit welchem Verständnis sie vorsätzlichen Umweltvergehen begegnen.