Jürgen Trittin: Vielversprechendes Pilotprojekt
Die Belastung der Luft mit Feinstäuben ist eine Hauptursache für schwere Erkrankungen der Atemwege, ihre drastische Verringerung zählt daher zu den vorrangigen Aufgaben der Umweltpolitik. Diesem Ziel dient ein neues Pilotprojekt in Hamburg, das Bundesumweltminister Jürgen Trittin mit rund 1,5 Millionen Euro aus dem "Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen" fördert. Mit dem von der Norddeutschen Affinerie geplanten Vorhaben gelingt es, den Ausstoß von Staub und damit verbundenen Schwermetallen, der vor allem aus bislang schwer erfassbaren Quellen der Produktion stammt, um bis zu 70 Prozent zu senken. Die in den aufgefangenen Stäuben enthaltenen Metalle können innerhalb des Unternehmens weiterverarbeitet werden.
Jürgen Trittin: "Wenn andere Hüttenbetriebe in Deutschland diesem Beispiel folgen, ließe sich die Luftbelastung insgesamt deutlich senken. Mit der Förderung dieses Pilotprojekts leistet das Bundesumweltministerium nach seiner jüngsten Initiative ,sauberer Diesel" einen weiteren wirksamen Beitrag, um die ab 2005 gültigen strengen europäischen Luftqualitätsgrenzwerte für Feinstaub zu erfüllen."
Speziell für die bislang schwer erfassbaren Quellen für Feinstaub hat das Unternehmen ein so genanntes "Haus in Haus"-Konzept entwickelt. Die diffusen Emissionen werden unmittelbar an der Quelle durch Einhausung und Absaugen erfasst. Eine schienengebundenes Transportsystem verlagert Umfüllvorgänge unter die Absaughauben. Dies ist ökonomisch und ökologisch deutlich effizienter als das Absaugen der gesamten Werkshalle.
Feinstäube sind gesundheitsgefährlich und können zu schweren Erkrankungen der oberen Luftwege bis hin zu Lungenkrebs führen. Ultrafeine Stäube sind vor allem in Großstädten und Ballungsgebieten ein Problem. Kinder und ältere Menschen sind besonders gefährdet. Neben dem Dieselruß aus dem Verkehr sind auch Industrieunternehmen - zum Beispiel Nichteisen-Metallhütten wie am Standort Hamburg - für Feinstaubbelastungen verantwortlich.