Jemen-Konferenz setzt Signal für die erneuerbaren Energien im Mittleren Osten

22.04.2004
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 110/04
Thema: Energieeffizienz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Als Signal für die Nutzung der erneuerbaren Energien in den Ländern des Mittleren Ostens hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin die Ergebnisse der Konferenz in Jemen bezeichnet. Zum Abschluss der Konferenz betonten Vertreter von fast 20 Staaten, dass es in dieser Region ein großes Potential für die Nutzung der erneuerbaren Energien gibt. Besondere Bedeutung für den Aufbau einer zukunftsfähigen Energieversorgung messen diese Länder der angestrebten Partnerschaft mit Europa bei. An der Konferenz in Jemen nahmen Minister und andere hochrangige Regierungsvertreter, UNEP-Direktor Klaus Töpfer sowie Vertreter von Unternehmen, der Forschung und Nichtregierungsorganisationen teil. Die Konferenz war am Mittwoch mit einer Rede von Bundesumweltminister Trittin eröffnet worden. Sie diente der Vorbereitung der internationalen Konferenz für erneuerbare Energien ("renewables2004"), die vom 1. bis 4. Juni in Bonn stattfinden wird.

Jürgen Trittin: "Um Armut zu überwinden sind vor allem der Zugang zu Wasser und Energie notwendig. Hier bieten gerade die erneuerbaren Energien den ärmeren Ländern des Südens Entwicklungsmöglichkeiten. Die Versorgung möglichst vieler Menschen mit preiswerter Energie in ländlichen Gebieten ist ein entscheidender Faktor, um die Landflucht zu bremsen. Der Mittlere Osten verfügt über ein riesiges Potential an Sonnen- und Windkraft, Europa über Know-how und Kapital. Das sind Voraussetzungen, die sich in einer Partnerschaft hervorragend ergänzen und von der beide Seiten profitieren können. Gerade für deutsche Unternehmen dieser Branchen, die über einen hohen technologischen Stand verfügen, zeigen sich neue Märkte auf."

Zur Nutzung des Sonnenpotentials im Mittleren Osten wären z. B. solarthermische Kraftwerke geeignet. Sie produzieren große Mengen Strom, und mit der Abwärme kann man Meerwasser entsalzen. Solarkraftwerke könnten damit auch einen Beitrag zur Lösung des größten Problems dieser Region, der Trinkwasserversorgung, leisten. Bundesumweltminister Trittin hatte 2002 eine Initiative zur Markteinführung solarthermischer Kraftwerke gestartet. Ziel ist es, innerhalb von zehn Jahren eine Kapazität von 5000 Megawatt Leistung in den Ländern des Südens zu installieren. Derzeit gibt es Gespräche mit mehreren nordafrikanischen Ländern über solche Projekte.

Bundesumweltminister Trittin: "Wir stehen vor einer gewaltigen Herausforderung: Wir müssen Armut und Klimawandel gleichzeitig bekämpfen. Damit wir erfolgreich voran kommen, brauchen wir eine weltweite Energiewende. Dazu gehören neben dem forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien auch erhebliche Effizienzsteigerungen bei der Nutzung der fossilen Energien."

Die Bundesregierung hatte auf dem Weltgipfel in Johannesburg im September 2002 zugesagt, jeweils 500 Mio. Euro für den Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Verbesserung der Energieeffizienz in den Entwicklungsländern bereit zu stellen.

Neben einem Treffen mit Premierminister Ba-Jammal, führte Trittin auch Gespräche mit den Ministern für Energie sowie Umwelt und Wasser des Jemen. Deutschland ist mit 40 Mio. Euro jährlich der größte Geber von Entwicklungshilfe im Jemen. Mit einer Mio. Euro soll nun eine Strategie zur Elektrifizierung ländlicher Räume durch erneuerbare Energien gefördert werden.

22.04.2004 | Pressemitteilung Nr. 110/04 | Energieeffizienz
https://www.bmuv.de/PM2241
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