Schadstoffregister schafft mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung
Wie viel Schadstoff kommt aus dem Schornstein der Industrieanlage gegenüber? Wie viel leitet der Betrieb von nebenan in den Fluss ein? Darüber kann sich ab heute jedermann im Internetdirekt informieren.
Die Informationen werden vom Umweltbundesamt auf der Internetseite www.eper.de/eper2003 in Form einer Datenbank bereit gestellt. Diese Datenbank enthält für 1839 Industriebetriebe in Deutschland Angaben zur Freisetzung von 50 Schadstoffen in die Luft und in das Wasser. Über eine einfache Abfrage kann der Nutzer ermitteln, welche Betriebe in seiner Umgebung erfasst sind und welche Schadstoffmengen von diesen Betrieben im Jahr freigesetzt werden. Die Datenbankabfrage kann nach einer Vielzahl von Kriterien gestaltet werden, so dass Experten die für sie interessanten Informationen herausfiltern können.
Die Daten zu den deutschen Industrieanlagen wurden von den Bundesländern bei den Betreibern der Anlagen abgefragt und an die Europäische Kommission gemeldet, welche sie als Teil des europäischen Schadstoffregisters auf der Internetseite www.eper.cec.eu.int veröffentlicht.
Mit dem Aufbau eines umfangreichen öffentlich zugänglichen Schadstofffreisetzungsregisters entspricht Deutschland seinen Verpflichtungen aus dem sogenannten PRTR-Protokoll (PRTR = Pollutant Release and Transfer Register). Der Aufbau solcher PRTRs ist ein internationaler Prozess. Besonders in Staaten, in denen es bisher wenig öffentliche Informationen zur Freisetzung von Schadstoffen gibt, bieten Schadstoffregister die Möglichkeit einer besseren Bürgerbeteiligung und sollen zur Stärkung des Umweltbewusstseins beitragen. Deutschland unterstützt den internationalen Aufbau von PRTRs unter anderem durch den Transfer von Expertenwissen.