Jürgen Trittin: Beschlüsse zum Aufbau eines weltweiten Netzes von Naturschutzgebieten ein Meilenstein

21.02.2004
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 045/04
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Die UN-Konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt hat ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm zur Einrichtung eines weltweiten Netzes von Naturschutzgebieten beschlossen. Zum Abschluss der Konferenz haben sich die 188 Vertragsparteien auf einen konkreten Zeitplan dafür festgelegt. Demnach soll das globale Netz nationaler und regionaler Schutzgebiete bis 2010 zu Land und bis 2012 auf See aufgebaut werden. Bundesumweltminister Jürgen Trittin wertete die Beschlüsse als Meilenstein, um dem weltweiten dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt wirksam begegnen zu können. Trittin: "In Kuala-Lumpur hat die Staatengemeinschaft deutlich gemacht, dass es nicht um die Schaffung einer Arche Noah geht, in der nur einzelne Individuen jeder Tier- und Pflanzenart Aufnahme finden, sondern um die Sicherstellung ausreichender Lebensräume für alle Lebewesen unseres Planeten."

Schutzgebiete sollen keine eingezäunten Refugien sein, sondern auch die nachhaltige Nutzung ermöglichen, wo immer dies mit dem Schutzzweck vereinbar ist. Es wurde eine internationale Arbeitskonferenz eingerichtet, die in den nächsten Jahren kontinuierlich die Umsetzung des Arbeitsprogramms begleiten wird.

Auf deutsche Initiative hat die Konferenz Richtlinien für einen naturverträglichen Tourismus angenommen. Die Konferenz ist ebenfalls dem Vorschlag Deutschlands gefolgt und bittet die UN-Generalversammlung um sofortige wirksame Maßnahmen gegen die Zerstörung von Tiefseeökosystemen. Dabei soll auch ein Moratorium zur Grundschleppnetzfischerei ins Auge gefasst werden. Durch diese Form der Ausbeutung der Meere sind viele besonders wertvolle Tiefseehabitate wie z.B. Kaltwasser-Korallenriffe und Seeberge akut gefährdet.

Der anhaltende Raubbau an der Natur ist auch eine der wesentlichen Ursachen für die wachsende Armut. Auf diesen Zusammenhang hat Bundesumweltminister Trittin auf der Konferenz besonders hingewiesen: "Armutsbekämpfung und der Schutz natürlicher Ressourcen sind zwei Seiten derselben Medaille", betonte der Minister. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung im Rahmen der Entwicklungshilfe in den vergangenen 10 Jahren eine halbe Milliarde Euro für den Schutz der Biodiversität ausgegeben. Darüber hinaus unterstützt Deutschland die Global Environment Facility (GEF), die in den letzten 12 Jahren 1,6 Milliarden US-Dollar für Schutzgebiete bereitgestellt hat.

Als wichtigen Schritt bezeichnete Bundesumweltminister Trittin auch, dass in Kuala Lumpur das Mandat zur Verhandlung über ein Rechtsregime zum Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen vereinbart wurde. Trittin: "Wir müssen sicherstellen, dass die Entwicklungsländer einen fairen Anteil an den Gewinnen erhalten, wenn ihre genetischen Ressourcen etwa für die pharmazeutische Industrie genutzt werden."

Ein besonderes Anliegen Deutschlands war es, auch beim globalen Schutz der Wälder voranzukommen, wie etwa bei der Bekämpfung des illegalen Holzhandels. Vor diesem Hintergrund hat der Bundesumweltminister in Kuala Lumpur zu einer internationalen Arbeitstagung zu Waldfragen noch für dieses Jahr nach Deutschland eingeladen.

21.02.2004 | Pressemitteilung Nr. 045/04 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM2173
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