"Seed Awards" sollen lokale Umwelt- und Entwicklungsprojekte fördern
Zur Förderung privater Investitionen für Umweltschutz und Entwicklung haben Bundesumweltminister Jürgen Trittin, Norwegens Umweltminister Børge Brende und der Generaldirektor der World Conservation Union (IUCN) Achim Steiner heute einen internationalen Gründer-Wettbewerb ins Leben gerufen. Mit dem Umweltpreis unter dem Namen "Seed Awards" sollen alle zwei Jahre hervorragende Umwelt- und Entwicklungsprojekte lokaler Initiativen ausgezeichnet und unterstützt werden. Die ersten Seed Awards werden 2005 im Rahmen der UN-Kommission für nachhaltige Entwicklung vergeben, in der zur Zeit Norwegen den Vorsitz hat.
Die Seed Awards wurden im Rahmen einer globalen Videoschaltkonferenz gestartet, die das in Davos tagende Weltwirtschaftsforum und das in Bombay stattfindende Weltsozialforum zusammenbrachte. Die Abkürzung SEED steht für "Supporting Entrepreneurs in Environment and Development". "Wir wollen Unternehmen und private Initiativen ermuntern, in Projekte für Umweltschutz und Entwicklung zu investieren", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin zur Begründung der Seed Awards. "Business as usual" wird keinen Fortschritt bringen. Der Seed-Wettbewerb setzt einen Anreiz für große wie für kleine und mittelständische Unternehmen, für lokale Initiativen wie für Großverbände, konkret in Umweltund Entwicklung zu investieren."
Bewerben könnte sich etwa eine kleine Firma in einem Entwicklungsland, die mit Unterstützung eines Grossunternehmens und zusammen mit lokalen Partnern sich für die Installierung von Solartechnologien oder für die Versorgung mit sauberem Trinkwasser einsetzt. Die von der Jury ausgezeichneten Projektvorhaben werden von den Partnerorganisationen der Seed Awards bei der Realisierung ihrer Pläne beraten.
Neben Trittin und Brende, die aus dem Bundesumweltministerium in Berlin zugeschaltet waren, nahmen der stellvertretende holländische Umweltminister Pieter van Geel in Den Haag und der Generaldirektor der IUCN Achim Steiner in Gland bei Genf an der Konferenz teil. Aus Davos war der Co-Vorsitzende des Weltwirtschaftsforums Jose Maria Figueres zugeschaltet, aus Bombay Sprecher globalisierungskritischer Initiativen, aus Bangalore der Vorsitzende des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) Rajendra K. Pachauri. Geleitet wurde die Konferenz von dem ehemaligen Umweltminister El Salvadors, Miguel Araujo, der die Wirtschafts-Abteilung der IUCN leitet.
Träger des Wettbewerbsprogramms, das auf eine Initiative des Bundesumweltministeriums zurückgeht, sind das UN-Umweltprogramm (UNEP), das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP), die IUCN und das Stakeholder Forum for Our Common Future.