Jürgen Trittin: Mit dezentralen Zwischenlagern werden Atomtransporte drastisch reduziert

30.12.2003
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 246/03
Thema: Endlagerprojekte
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Der Bund hat alle atomrechtlichen Genehmigungen für die beantragten Zwischenlager an den Standorten der Atomkraftwerke erteilt. Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Der Bund hat seine Hausaufgaben gemacht. Es ist jetzt Sache der Länder, zeitnah die noch ausstehenden Baugenehmigungen zu erteilen, damit alle Zwischenlager zügig errichtet werden können. Nur so kann gewährleitstet werden, dass die Zwischenlager 2005 betriebsbereit sind."

Das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat inzwischen für alle beantragten 12 dezentralen Zwischenlager die Genehmigung zur Einlagerung von abgebrannten Brennelementen erteilt. Die letzten atomrechtlichen Genehmigungen dafür erhielten am 19. Dezember die Betreiber von Philippsburg, Gundremmingen und Krümmel. Neben den drei genannten Standorten werden auch Zwischenlager in Brunsbüttel, Brokdorf, Unterweser, Grohnde, Biblis, Neckarwestheim, Grafenrheinfeld und Isar errichtet. Das Zwischenlager in Lingen ist bereits seit Dezember 2002 in Betrieb. Die Aufbewahrung der abgebrannten Brennelemente ist auf maximal 40 Jahre befristet. Dadurch wird gewährleistet, dass aus Zwischenlagern keine Endlager werden können. Neben den 12 dezentralen Zwischenlagern hat das BfS auch 4 Interimslager genehmigt, und zwar in Biblis, Philippsburg, Neckarwestheim und Krümmel. Davon sind 3 bereits in Betrieb. Der Betreiber von Brunsbüttel hat signalisiert, dass er für das Interimslager keinen Bedarf mehr sieht.

Die Einrichtung von Standortzwischenlagern hatte die Bundesregierung mit den Energieversorgungsunternehmen im Rahmen des Atomausstiegs vereinbart. Damit werden die Atommülltransporte drastisch reduziert. Bundesumweltminister Trittin: "Das Konzept der dezentralen Zwischenlager wirkt. Seit dem Regierungswechsel 1998 hat es keine innerdeutschen Transporte abgebrannter Brennelemente von Atomkraftwerken in die zentralen Zwischenlager Ahaus und Gorleben mehr gegeben. Mit Hilfe der Zwischenlager an den Kraftwerksstandorten werden sie auch in Zukunft verhindert. Die Transporte in die ausländische Wiederaufarbeitung werden auf das notwendige Maß begrenzt und ab Juli 2005 ganz eingestellt." Die Transporte nach La Hague und Sellafield sind ab diesem Zeitpunkt verboten.

Während des Genehmigungsverfahrens hat die überwiegende Anzahl der Antragsteller aufgrund von Gesprächen mit dem BfS den Umfang des beantragten Zwischenlagers reduziert. Durch den Atomausstieg wird die Menge des anfallenden Atommülls begrenzt.

30.12.2003 | Pressemitteilung 246/03 | Endlagerprojekte
https://www.bmuv.de/PM2124
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