Bundesumweltminister besichtigt Kraftwerk Rheinfelden
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat den Beitrag der Wasserkraft für den Aufbau einer zukunftsfähigen Energieversorgung hervorgehoben. Bei einer Besichtigung des Wasserkraftwerks im südbadischen Rheinfelden erklärte Trittin: "Das Projekt ist ein Meilenstein für eine bessere Nutzung des Potenzials der großen Wasserkraft. Dies kommt nicht nur dem Klima zugute, sondern gibt auch Impulse für Wirtschaft und Arbeit in der Region. Die Bundesregierung schafft mit der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die geeigneten Rahmenbedingungen." Der Minister wies darauf hin, dass der Ausbau der Wasserkraft umweltgerecht erfolgen müsse. Der Energiekonzern EnBW plant eine umfangreiche Erneuerung des Wasserkraftwerkes Rheinfelden.
Mit der Novelle des EEG sind erstmalig Anreize zur Erneuerung und zum Ausbau großer Wasserkraftanlagen von 5 bis 150 Megawatt (MW) vorgesehen. Grosse Wasserkraftanlagen mit einer solchen Leistung und mit 4.500 bis 5.500 Volllaststunden haben im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken sehr hohe Wirkungsgrade, vergleichsweise lange Laufzeiten und ein hohes CO2-Einsparpotenzial.
Künftig wird für Strom aus großen Wasserkraftanlagen, die bis zum 31.12.2012 erneuert werden und deren Leistungsvermögen mindestens um 15 Prozent gesteigert wird, eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gezahlt. Zudem muss ein guter ökologischer Zustand erreicht werden. Die Vergütung gilt allerdings nur für die Strommenge, die aufgrund der Erweiterung oder Modernisierung neu hinzukommt. Strom aus alten, abgeschriebenen Wasserkraftwerken wird auch künftig nicht nach dem EEG vergütet.
Das Wasserkraftwerk Rheinfelden ging 1898 - also vor über 100 Jahren - als erstes europäisches Flusskraftwerk ans Netz. Mit der Vergabe der Konzession für einen weiteren Zeitraum von 80 Jahren steht dem derzeit größten Bauvorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien nichts mehr im Weg. Das Wasserkraftwerk Rheinfelden soll nach der Erneuerung 116 MW Strom liefern - damit können 165.000 Haushalte versorgt werden.