Jürgen Trittin: Flächenverbrauch immer noch zu hoch
Eine Bestätigung für die Umsetzung der umweltpolitischen Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung sieht Bundesumweltminister Jürgen Trittin in den heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Ergebnisse der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) 2003. "Der positive Trend der vergangenen Jahre hat sich fortgesetzt. Energie und Rohstoffe werden immer effektiver und damit umweltschonender genutzt. Der Trend, Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, hält an", sagte Trittin.
Die Energieproduktivität stieg nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von 1990 bis 2002 um jährlich 1,8 Prozent. Die Rohstoffproduktivität verbesserte sich zwischen 1991 und 2002 um durchschnittlich 2,2 Prozent pro Jahr, dieser Wert verbesserte sich alleine im letzten Jahr (2002) um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2001). Die Treibhausgasemissionen verringerten sich zwischen 1990 und 2001 um jährlich durchschnittlich 1,8 Prozent und die Emissionen von wichtigen Luftschadstoffen um durchschnittlich 4,5 Prozent.
Nachholbedarf besteht allerdings immer noch beim Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr. Hier sind weiterhin deutlich zu hohe Zuwächse zu verzeichnen. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche erhöhte sich von 1993 bis 2002 um jährlich 1,1 Prozent. Das entspricht einem Flächenverbrauch von durchschnittlich 124 Hektar pro Tag in den letzten zehn Jahren. Dieser Wert ist im letzten Jahr zwar auf 105 Hektar pro Tag abgesunken. "Damit sind wir immer noch viel zu weit von unserem Ziel entfernt, den Flächenverbrauch im Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen", sagte der Bundesumweltminister.
Trittin verwies auf den zur Zeit in der Erarbeitung befindlichen Fortschrittsbericht zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, der als einen Schwerpunkt die Verminderung der Flächeninanspruchnahme behandeln wird. Hier müsse ein umfassender gesellschaftlicher Diskussionsprozess für die Entwicklung eines kohärenten Systems von planerischen und ökonomischen Instrumente eingeleite. "Wir müssen den Trendwechsel verstetigen und dynamischer gestalten", so der Bundesumweltminister.