Aufgrund strenger Abgasgrenzwerte sind die verkehrsbedingten Luftschadstoffe in den letzen Jahren drastisch gesunken. Dennoch ist es aus Gründen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes notwendig, die Rußpartikelemissionen aus Dieselfahrzeugen weiter zu reduzieren. "Wir haben zusammen mit Frankreich die Initiative für strengere Diesel-Abgasgrenzwerte auf EU-Ebene ergriffen. Die Technik dafür steht schon jetzt zur Verfügung," sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin heute beim Besuch eines Herstellers von Partikelfiltern in Edenkoben/Pfalz.
Das von Trittin besuchte Werk des Automobilzulieferers Tenneco Automotive/Heinrich Gillet GmbH gehört zu der noch kleinen Gruppe von Firmen, die Rußpartikelfilter in Grossserie herstellen. Trittin: "Mein Besuch hat mich in der Überzeugung bestätigt, dass die Einführung von Partikelfiltern der richtige Weg ist."
Derzeit emittieren Diesel-Kfz insgesamt etwa 26 Kilotonnen Partikel pro Jahr. Ein Drittel davon stoßen Pkw aus, zwei Drittel davon Lkw. Berechnungen des Umweltbundesamtes zeigen, dass spätestens 2010 die Partikelemissionen aus Pkw höher als die der Lkw sein werden, sofern für Pkw keine weiteren strengeren Grenzwerte beschlossen werden.
Trittin kündigte an, dass Deutschland und Frankreich möglichst noch im Herbst neue Grenzwertvorschläge für Dieselkraftfahrzeuge in Brüssel vorlegen wollen. Ziel ist es, strengere Grenzwerte für Dieselfahrzeuge durchzusetzen, die zu einer deutlichen Senkung der Partikelemissionen führen und die sich am Partikelfilter oder vergleichbaren Techniken orientieren. Die neuen Grenzwerte sollen spätestens 2010 in Kraft treten. Zur Zeit werden mit der Automobilindustrie sowie den Verbänden Gespräche über die Absenkung der Partikelemissionen geführt. Die Fortschreibung der Emissionsgrenzwerte für Dieselfahrzeuge wird international gefordert. Auch in den USA und in Japan wird bereits an Umsetzungskonzepten gearbeitet.
Ungeachtet der Pläne über neue Abgasgrenzwerte ist davon auszugehen, dass zunehmend Dieselfahrzeuge mit Partikelfilter angeboten werden. In Europa gibt es bereits mehr als 500.000 Pkw mit Partikelfilter - darunter viele in der sogenannten Golf-Klasse und nicht nur in den teuren Oberklassen.