Bundesumweltminister wandert mit Vertretern des Deutschen Alpenvereins (DAV) im Chiemgau
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute anlässlich einer Wanderung mit Vertretern des DAV und dem Generalsekretär der Alpenkonvention, Herrn Noel Lebel, die Beiträge der Umweltverbände zum Alpenschutz gewürdigt. "Alpenpolitik kann man nur mit denen vereinbaren, die hier leben und arbeiten. Den Verbänden des Umweltschutzes, zu denen ich in diesem Zusammenhang auch den Deutschen Alpenverein zähle, fällt bei der Vermittlung und Umsetzung der Alpenkonvention vor Ort und mit lokalen Entscheidungsträgern eine gewichtige Rolle zu", so der Bundesumweltminister. Trittin forderte die anderen Vertragsstaaten auf, die ausstehenden Protokolle zu ratifizieren.
"Die Alpen geben uns viel, als Wasserspeicher und als Erholungsgebiet mit einzigartiger Vielfalt im Zentrum von Europa. Es wird Zeit, dass wir den Alpen auch etwas zurückgeben", sagte Jürgen Trittin, der bis November 2004 Präsident der Alpenkonvention ist. Es muss sichergestellt, werden, dass keine neuen Alpenquerungen gebaut werden. Dazu ist es notwendig, dass auch die anderen Staaten und die EU das Verkehrsprotokoll ratifizieren. "Der wachsende LKW-Verkehr bedroht die Alpen und ihre Bewohner", so Trittin. Er mahnte insbesondere Maßnahmen zur Entlastung des Straßenverkehrs an.. Deshalb seit die Einführung der LKW-Maut in Deutschland auch ein Schritt zum Schutz der Alpen.
Zu den Zielen, die sich der deutsche Vorsitz im Rahmen eines 10-Punkte-Programms gesetzt hat, zählen die Verlagerung des Straßenverkehrs auf die Schiene und eine nachhaltigen Gestaltung des inneralpinen Verkehrs sowie ein besserer Schutz vor Naturkatastrophen, die im Zuge der bevorstehenden Klimaveränderung immer häufiger auftreten werden. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft müsse es neue Überlegungen geben in Hinblick auf die besondere Bedeutung des Waldes für die Wasserhaltung und den Schutz vor Naturgefahren. Die Erweiterung der Zusammenarbeit bei Schutzgebieten und der nachhaltige Tourismus in der Alpenregion sind weitere Schwerpunkte der deutschen Präsidentschaft.
Die Alpenkonvention ist das weltweit erste völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen zum Schutz einer Bergregion. Sie wurde 1991 unterzeichnet und trat 1995 in Kraft. Zu den Vertragsparteien gehören Deutschland, Österreich, Liechtenstein, die Schweiz, Frankreich, Monaco, Italien und Slowenien sowie die EU. Die Alpenkonvention hat Leitbildfunktion auch für andere Regionen, so die Karpaten und den Kaukasus.