Jürgen Trittin: Wir brauchen weltweit ambitionierte Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien

04.06.2003
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 095/03
Thema: Energieeffizienz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin höchste Priorität bei der Schaffung einer weltweiten zukunftsfähigen Energieversorgung. "Wir können eine wirkliche win-win-Situation schaffen, in der gleichzeitig das Klima geschützt, die Wirtschaft entwickelt und Armut überwunden werden," sagte Trittin zur Eröffnung einer Konferenz in Brüssel, an der 80 Staaten der "Johannesburg Renewable Energy Coalition" teilnehmen. Der Minister rief die beteiligten Länder auf, konkrete nationale und regionale Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien zu erarbeiten und diese bei der internationalen Konferenz, die im Juni 2004 in Bonn stattfindet, zu präsentieren. Die Bundesregierung will den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2010 auf 12,5 Prozent verdoppeln. EU-weit soll der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien bis 2010 bei 22 Prozent liegen.

Auf dem Johannesburg-Gipfel im September 2002 hatte sich die Weltgemeinschaft zwar für die Förderung der erneuerbaren Energien ausgesprochen. Die Staatengemeinschaft hatte sich aber nicht auf konkrete Zeit- und Ausbauziele einigen können. Deshalb hatte eine Gruppe gleichgesinnter Staaten dort eine Deklaration verabschiedet, mit der sie sich zu verbindlichen Zielen verpflichten wollen. Dieser Johannesburg-Koalition für erneuerbare Energien gehören inzwischen 80 Staaten an. Dazu gehören die EU-Staaten und Beitrittsländer, die kleinen Inselstaaten, Schwellenländer wie Argentinien, Brasilien und Chile, afrikanische Länder wie Marokko und Gambia sowie Norwegen, Island, Schweiz und Neuseeland. Auf Einladung der EU-Kommission treffen sich diese Staaten jetzt in Brüssel.

Trittin rief die Teilnehmer auf, über Instrumente und Maßnahmen zu diskutieren, damit die Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien auch umgesetzt werden können. Der Ministersprach sich dafür aus, vermehrt privates Kapital zu mobilisieren und mit öffentlichen Investitionen stärker den Ausbau zu fördern. Trittin sprach sicher ferner dafür aus, dass die EU-Kommission auch als Sekretariat für die Koalition der 80 Staaten fungiert. Das würde der Koalition mehr Gewicht und eine Stimme geben.

Der Minister warb auch um Unterstützung für die Vorbereitung der Konferenz in Bonner Konferenz im nächsten Jahr. In Bonn soll ein Aktionsplan für den weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien verabschiedet werden.

04.06.2003 | Pressemitteilung 095/03 | Energieeffizienz
https://www.bmuv.de/PM1956
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