Bundesumweltminister Jürgen Trittin wird am morgigen Samstag auf Einladung der französischen Umweltministerin Roselyne Bachelot-Narquin am diesjährigen G8-Umweltministertreffen in Paris teilnehmen. Während des Treffens wird u.a. die gegenwärtige Umweltsituation in Irak eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus sollen Konzepte für eine nachhaltige und umweltgerechte Entwicklung Afrikas, die Entwicklung nachhaltiger Produktions- und Konsummuster sowie die Stärkung der internationalen Strukturen für den Umweltschutz erörtert werden. Zum G8-Treffen werden UNEP-Exekutiv Direktor Klaus Töpfer sowie der senegalesische Umweltminister Fada Diagne erwartet.
Grundlage der Gespräche zum Irak wird eine am gestrigen Donnerstag von UNEP veröffentlichte Studie zu den ökologischen Folgen des Kriegs sein. "Das Engagement von UNEP zur Bewertung der kriegsbedingten Umweltschäden in Irak und zur Identifizierung notwendiger Sofortmassnahmen unterstütze ich ausdrücklich", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin.
Bezogen auf die grundsätzliche Rolle von Umweltschutzmassnahmen in Krisenregionen betonte der Minister, dass sie kein Selbstzweck seien. Umweltschutz könne erheblich zur Konfliktvermeidung und -lösung beitragen. "Die G8 können die Armutsbekämpfung deutlich voranbringen, wenn sie die Schaffung eines ungehinderten Zugangs zu sauberem Trinkwasser und die Nutzung erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern fördern und unterstützen", sagte Jürgen Trittin.
Ein weiteres wichtiges Thema des G8-Treffens wird der Schutz der Meeresumwelt und die Schiffssicherheit sein. Deutschland hatte sich im vergangenen Jahr nach dem Unglück des Tankers "Prestige" mit konkreten Vorschlägen an die G8-Umweltminister gewandt, die gemeinsam mit einer britischen Initiative zu einem "Aktionsplan zu Meeresschutz und Tankersicherheit" entwickelt werden sollen. Bundesumweltminister Trittin appellierte an die G8, vor allem beim frühzeitigen Ersatz der Einhüllen- durch Doppelhüllentanker sowie bei der Einführung einer Lotsenpflicht in ökologisch sensiblen Meeresregionen voranzugehen.