Trittin: Ausbau der Windenergie auf See geht voran
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die heute erteilte zweite Genehmigung für die Errichtung eines Offshore-Windparks in der Nordsee begrüßt. "Mit der Genehmigung ist einweiterer entscheidender Schritt für den von der Bundesregierung geplanten Ausbau der Windenergienutzung auf See getan," sagte Trittin. Der Bürgerwindpark Butendiek soll rund 35 Kilometerwestlich vor Sylt entstehen. Zum Ende dieses Jahres beläuft sich die außerhalb der 12-Seemeilen-Zone genehmigte Windkraftkapazität auf insgesamt 300 MW.
Die Strategie der Bundesregierung zur Windenergienutzung auf See sieht vor, dass durch den Bau von Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee der Anteil der Windenergie am Stromverbrauch innerhalbder nächsten drei Jahrzehnte auf mindestens ein Viertel wachsen soll. Die Bundesregierung geht davon aus, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen auf den aus heutiger Sichtvoraußichtlich verfügbaren Flächen in der Nord- und Ostsee schon in der Startphase bis 2006 insgesamt mindestens 500 Megawatt Windkraftleistung auf See gebaut werden können. Mittelfristig (bis 2010) sind 2.000 bis 3.000 Megawatt erreichbar. Auf längere Sicht (bis 2025 bzw. 2030) seien rund 20.000 bis 25.000 Megawatt installierter Leistung möglich. Diesentspräche 15 Prozent des Stromverbrauchs der Bundesrepublik, gemessen am Bezugsjahr 1998.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat sich im Genehmigungsverfahren für den Windpark Butendiek sehr intensiv mit den Belangen der Meeresumwelt auseinandergesetzt. DieForschungsergebnisse weisen auf ein erhöhtes Schweinswal- und Seetauchervorkommen im Plangebiet hin, so dass die EU-Vogelschutz- und FFH-Richtlinie vorsorglich Anwendung finden müssen. Miteiner erheblichen Beeinträchtigung dieser Tierarten durch den Bürgerwindpark Butendiek ist laut Genehmigungsbescheid aber nicht zu rechnen.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Den Naturschutzinteressen wird durch die erteilten Auflagen für Errichtung und Betrieb des Windparks ausreichend Rechnung getragen. Außerdemwird nach Fertigstellung der Anlagen die Fischerei im Windparkgebiet eingestellt, so dass die Schweinswale dort nicht mehr durch Beifang gefährdet sind."