Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat an die internationale Staatengemeinschaft appelliert, den Weg für neue, ehrgeizige Klimaschutzziele zu bereiten. Aus Anlass der an diesem Mittwochbeginnenden Klimakonferenz in Neu-Delhi erklärte Trittin: "Die Bundesregierung gibt mit ihrer Koalitionsvereinbarung ein wichtiges Signal. Deutschland wird seine Vorreiterrolle auch weiterhineinnehmen." Unter der Voraussetzung, dass die EU sich verpflichtet, ihre Treibhausgase bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, wird Deutschland anstreben, seine Emissionen um 40Prozent zu senken. Trittin forderte Russland auf, seinen Ankündigungen Taten folgen zu lassen, und das Kyoto-Protokoll zu ratifizieren, damit es schnellstmöglich in Kraft treten kann. DerMinister reist Mitte nächster Woche nach Neu-Delhi.
Vom 23. Oktober bis zum 1. November 2002 findet in Neu-Delhi (Indien) die 8. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention statt. Zu der Konferenz werden mehr als 3.000 Teilnehmer ausüber 180 Staaten erwartet. Die Verhandlungen in Neu-Delhi werden sich auf zwei Punkte konzentrieren: Zum einen müssen die Vorbereitungen für das Inkrafttreten des Kyoto-Protokollsgetroffen werden, womit für das Frühjahr 2003 gerechnet wird. Zum anderen soll das Fundament für Verhandlungen über neue Verpflichtungen zur Reduktion desTreibhausgasausstoßes gelegt werden. Die konkreten Gespräche über zukünftige Klimaschutzverpflichtungen nach Ende der ersten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls, also nach2012, werden erst nach Inkrafttreten des Protokolls beginnen. Zum Ende der Konferenz wollen die Minister eine "Delhi-Erklärung über Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung" ("DelhiDeclaration") verabschieden.
Bundesumweltminister Trittin: "Wir haben dieses Jahr weltweit bereits die Vorboten des Klimawandels erlebt: In Deutschland und China verheerende Fluten, in Indien, im südlichen Afrika und inden USA extreme Dürreperioden. Um den Klimawandel wirksam begrenzen zu können, werden nach 2012 sowohl die Industrieländer weitere Reduktionspflichten als auch Schwellenländererste Klimaschutzverpflichtungen übernehmen müssen."
Zu der Delhi-Konferenz gibt es ein Hintergrundpapier, das in der BMU-Pressestelle (030/28550-2015/2018) oder hier abgerufen werden kann.