Eckpunktepapier stellt Maßnahmen zur Diskussion
Bundesumweltminister Jürgen Trittin will mit einem Bündel von Maßnahmen dafür sorgen, dass die Emissionen fluorierter Treibhausgase gesenkt werden. Diese so genannten F-Gasewerden seit Anfang der 90er Jahre vielfach als Ersatz für die ozonschichtschädigenden FCKW eingesetzt. "Die meisten F-Gase wirken als äußerst starke Treibhausgase. Sie sind daherauf lange Sicht keine wirkliche Alternative zu den schädlichen FCKW", so Trittin. In einem Eckpunktepapier stellt der Bundesumweltminister seine Pläne zur Diskussion. Wirtschaft, Verbände und Bundesländer sind aufgerufen, bis zum 30. Oktober zu den Vorschlägen Stellung zu nehmen.
Die F-Gase fallen unter das Klimaschutz-Protokoll von Kyoto. Sie haben derzeit in Deutschland zwar nur einen Anteil von rund einem Prozent an den gesamten Treibhausgasemissionen. OhneGegenmaßnahmen wird sich ihr Anteil in den nächsten Jahren jedoch vervielfachen. F-Gase werden in einer Vielzahl von Alltagsprodukten eingesetzt, etwa als Füllgas in Autoreifen, alsFeuerlöschmittel und als Kühlmittel in Kälte- und Klimaanlagen. Sie finden auch in Mehrscheibenisolierglas, in Schaltanlagen oder als Treibgas bei der Herstellung vonKunststoffschaumprodukten Verwendung. Alternativen stehen jedoch in vielen Fällen bereits zur Verfügung oder kurz vor der Markteinführung. "Wir können die Emission von F-Gasen umeinen Anteil vermindern, der in seiner Wirkung als Treibhausgas etwa 13 Millionen Tonnen Kohlendioxid entspricht", so Bundesumweltminister Jürgen Trittin.
Zu diesem Zweck beabsichtigt das BMU, den Einsatz fluorierter Treibhausgase gezielt dort einzuschränken, wo umweltfreundlichere Ersatzstoffe und -verfahren nach dem Stand der Technikverfügbar sind. Dies schließt jedoch andere Wege wie ökonomische Steuerungsinstrumente oder Selbstverpflichtungen der Wirtschaft nicht aus, wenn damit vergleichbareMinderungspotentiale erschlossen werden können. "Ich bin offen für alle Lösungen, die zum notwendigen Ziel führen", betont Trittin.