Dürrekatastrophe betrifft 600.000 Menschen
Gila Altmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, hat auf die Dürrekatastrophe in der zentralasiatischen Republik Usbekistan aufmerksam gemacht. Etwa 600.000 Menschen sind von der vorwiegend menschengemachten Katastrophe betroffen. Intensive Landwirtschaft und rücksichtloser Einsatz von Pestiziden haben die Trinkwasserreserven der Region ruiniert. "Notwendig sind jetzt grundlegende Reformen der Landwirtschaft mit dem vorrangigen Ziel einer nachhaltigen Land- und Wasserwirtschaft", forderte die Staatssekretärin.
Frau Altmann wird vom 2. bis 7. August eine Informationsreise nach Usbekistan unternehmen, um sich vor Ort über Umweltprobleme der Region zu informieren. Neben der Besichtigung entwicklungspolitischer Vorhaben stehen politische Gespräche mit Vertretern der usbekischen Regierung auf dem Programm. Ziel der Reise wird sein, die Verantwortlichen auf usbekischer Seite darin zu bestärken, die Ursachen der Probleme anzugehen und die regionale Zusammenarbeit bei den grenzüberschreitenden Umweltproblemen zu verbessern.
Usbekistan leidet zur Zeit, kaum beachtet von der Weltöffentlichkeit, unter der schlimmsten Dürrekatastrophe seit hundert Jahren. Intensiver Reis- und Baumwollanbau haben die Wasserreserven der Region praktisch aufgezehrt. Die Trockenheit hat zu ernormen Ernteausfällen und einer bislang nicht gekannten Trinkwasserknappheit in der Flussoase etwa 500 km flussaufwärts des Aralsees geführt. Die Böden versalzen und erodieren, die Wüste erobert das seit Jahrhunderten kultivierte Land zurück. Das restliche noch verfügbare Trinkwassers ist darüber hinaus durch den hemmungslosen Einsatz von Pestiziden hoch belastet.