Trittin: "Erhalt der Urwälder ist lebenswichtig"
Zum Schutz der Urwälder der Erde unterstützt die Bundesregierung gegenwärtig über 300 bilaterale Projekte in mehr als 60 Ländern der Welt. Dies geht aus einer Antwort auf eine Grosse Anfrage der CDU/CSU-Fraktion zur Zerstörung der Urwälder und dem Verlust der Artenvielfalt hervor, die das Bundeskabinett heute beschlossen hat. "Wir stellen dafür jährlich rund 125 Millionen Euro zur Verfügung. Denn für uns und nachfolgende Generationen ist der Erhalt der Urwälder und ihrer vielfältigen Ökosysteme lebenswichtig", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin.
Die Zerstörung der Urwälder schreitet in vielen Ländern immer noch fort. Der Bundesumweltminister hat sich deshalb im April auf der diesjährigen Vertragsstaatenkonferenz des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt dafür eingesetzt, dass die Staatengemeinschaft den Erhalt dieser Ökosysteme als vordringliche Aufgabe begreift. In der Folge haben die Staats- und Regierungschefs der Welt auf dem Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung in Johannesburg vor wenigen Tagen unzweideutig dazu aufgerufen, zum Schutz der Artenvielfalt in Wäldern das entsprechende Arbeitsprogramm der Biodiversitäts-Konvention umzusetzen und bei der Bewirtschaftung von Wäldern die Nachhaltigkeit zum Prinzip zu erheben.
Mit aktiver deutscher Beteiligung wurde in Johannesburg eine internationale Initiative zum Schutz der Regenwälder im Kongobecken gestartet. "Der Einsatz für effektive Schutzgebiete und der Kampf gegen den illegalen Holzeinschlag werden auch in diesem Teil der Welt weiterhin eine wichtige Rolle spielen", betonte Trittin.
"Es kommt jetzt insbesondere darauf an, weltweit zu einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung zu gelangen", so der Bundesumweltminister weiter. Deshalb setzt die Bundesregierung besonders ihre Initiativen fort, um die freiwillige Zertifizierung für Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung voranzutreiben. "Auch die öffentliche Hand trägt dabei ihren Teil der Verantwortung, wenn sie als Kunde auftritt. Deshalb sollten öffentliche Beschaffungsstellen Produkte aus Urwäldern nur noch dann verwenden, wenn sie den Anforderungen des weltweit anerkannten Forest Stewardship Council entsprechen und mit dem FSC-Siegel ausgezeichnet sind", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin.