Emissionen im ersten Halbjahr 2002 weiter rückläufig
Zu einem Bericht in der heutigen Ausgabe der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) erklärt der Sprecher des Bundesumweltministeriums, Michael Schrören:
Das deutsche Klimaschutzziel, die Kohlendioxidemissionen bis 2005 um ein Viertel im Vergleich zu 1990 zu senken, ist weiterhin erreichbar. Dazu bedarf es der konsequenten Umsetzung der Maßnahmen, die im anspruchsvollen Klimaschutzprogramm der Bundesregierung vom 18.10.2000 beschlossen wurden. Dies geschieht derzeit. Wir kommen mit der Umsetzung des Klimaschutzprogramms gut voran. Dies zeigt sich auch daran, dass die Bundesregierung von ihrer (im Rahmen des Kyoto-Protokolls eingegangenen) völkerrechtlichen Verpflichtung, den Ausstoß der Treibhausgasemissionen bis 2012 um 21% gegenüber 1990 zu verringern, bereits mehr als 19 % erfüllt hat (1998 waren erst 15,5 Prozent erreicht!)
Die von der FAS als "neu" bezeichneten Zahlen über einen leichten Anstieg des CO2-Ausstoßes in den beiden zurückliegenden Jahren sind seit Februar 2001 und Februar 2002 bekannt und veröffentlicht -- für jedermann nachzulesen in den entsprechenden Wochenberichten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Auch den emsigen Rechercheuren der FAS hätte dies mit etwas mehr Sorgfalt und etwas weniger Wahlkampflaune nicht verborgen bleiben können, statt sich auf einen Jahresbericht des UBA zu berufen, dessen Veröffentlichung mit diesen alten Zahlen nichts zu tun hat.
Fakt ist: Die DIW-Zahlen für 2000 und 2001 markieren keineswegs eine Trendwende, sondern zeigen lediglich bekannte Schwankungen in der ansonsten stetig nach unten weisenden Kurve der CO2-Emissionen in Deutschland. Dies wird im übrigen durch jüngste Zahlen unterstrichen: Im ersten Halbjahr 2002 ging der Primärenergieverbrauch um 3 % zurück, die CO2-Emissionen sanken um 2,5%. Hält dieser Trend in der zweiten Jahreshälfte an, wird sich die CO2-Minderungsbilanz (2000: minus 15,4%) entsprechend weiter verbessern.