Neuartiges Konzept für kommunale Energieversorgung
Eine Pionieranlage zur klimaschonenden und hocheffizienten Nutzung von Bioenergie hat Simone Probst, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, heute im bayrischen Pfaffenhofen in Betrieb genommen. "Dank der soeben in Kraft getretenen Biomasse-Verordnung erwarten wir einen deutlichen Aufschwung bei der Biomasseverstromung. Sie ist ein wichtiger Baustein für die von uns eingeleitete Energiewende", sagte die Umwelt-Staatssekretärin.
Das Biomasse-Heizkraftwerk in Pfaffenhofen arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung und wird aus Holzhackschnitzeln Strom, Wärme und auch Kälte erzeugen. Das Konzept ist in besonderer Weise auf die Bedürfnisse der lokalen Kunden aus Industrie, Wirtschaft und von kommunalen Einrichtungen ausgelegt. Das Werk soll rund 40 Gigawattstunden Strom pro Jahr in das elektrische Netz der Stadt einspeisen. Zudem versorgt die Anlage rund 150 Industrie- und Gewerbebetriebe der Region sowie private Haushalte über ein neugeschaffenes Fernwärmenetz mit Wärme. Zusätzlich soll Kälte zur Raumklimatisierung sowohl für das Krankenhaus als auch für Büro- und Verwaltungsgebäude und darüber hinaus Prozesskälte für eine nahegelegene Brauerei erzeugt werden.
Als Brennstoff kommt nur unbehandelte Holz vorwiegend aus den regionalen Wäldern zum Einsatz. Die Holzhackschnitzel ersetzen etwa 24 Millionen Liter Heizöl und ersparen der Atmosphäre rund 65.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Durch das Biomasse-Heizkraftwerk werden unmittelbar 25 neue Arbeitsplätze geschaffen. "Mit Beispielen wie hier in Pfaffenhofen setzen wir auch international ein Signal, dass Klimaschutz nicht nur umweltpolitisch geboten, sondern auch wirtschaftlich interessant ist", sagte Simone Probst im Hinblick auf die bevorstehende Klimakonferenz in Bonn. Dieses neuartige Konzept der kommunalen Energieversorgung sei auf viele Kommunen übertragbar, so die Staatsekretärin weiter.
Das Bundesumweltministerium hat das Biomasse-Heizkraftwerk mit einem Zinszuschuss von rund 7,8 Millionen Mark DM ergänzend zu einer Förderung aus dem Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten gefördert.