Die Bundesregierung strebt für die Endlagerung aller Arten radioaktiven Abfalls ein Endlager in tiefen geologischen Formationen an. Dieses Endlager soll um das Jahr 2030 für den Betriebzur Verfügung stehen. "Rot-Grün hat die Entsorgungspolitik auf eine neue Grundlage gestellt, da alle Entsorgungskonzepte früherer Bundesregierungen gescheitert sind", soUmweltstaatssekretär Rainer Baake. Die Suche nach einem geeigneten Standort werde mit einem Höchstmass an Transparenz und unter angemessener Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgen."Um für die Auswahl eines Standortes eine breite gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen, führen wir den Dialog mit allen Beteiligten", sagte Baake.
Anfang 1999 hatte das Bundesumweltministerium einen Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AKEnd) eingerichtet. Dieses interdisziplinär und pluralistisch besetzteWissenschaftler-Gremium hat die Aufgabe, geo- und sozialwissenschaftliche Kriterien für die Suche nach einem Endlager zu entwickeln. Der Arbeitskreis präsentiert heute und morgen auf einemWorkshop in Mörfelden bei Frankfurt seine bisherigen Arbeitsergebnisse und stellt diese zur Diskussion. Er knüpft damit an einen ersten Workshop vom September 2000 an.
Der AKEnd soll Ende 2002 seine Arbeit abschließen und Empfehlungen vorlegen. Staatssekretär Baake betonte, dass diese Empfehlungen anschließend breit in der Öffentlichkeitdiskutiert werden sollen. Erst danach werde die Politik entscheiden, welche Kriterien für die Standortsuche zugrunde liegen sollen. Vorher werde die Standortsuche nicht beginnen.
Der Vorschlag des AKEnd für das Auswahlverfahren sieht sieben Schritte vor: Ausgehend von einer "weißen Deutschlandkarte" sollen unter Anwendung geo- und sozialwissenschaftlicherKriterien Gebiete, Standortregionen und schließlich Standorte ermittelt werden, die besonders günstige Voraussetzungen für eine Endlagerung bieten.