Bundesumweltminister Jürgen Trittin reist heute zum Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung nach Johannesburg. Neben den offiziellen Verhandlungen und bilateralen Gesprächen wirdBundesumweltminister Trittin auch verschiedene Initiativen vorstellen. Im Mittelpunkt steht dabei ein CO2-Einsparprojekt in einem Township in Johannesburg, das vom Bundesumweltministerium finanziertwird.
Überblick über die Veranstaltungen, an denen Bundesumweltminister Trittin teilnimmt:
Freitag, 30. 8. 2002 ; Abschlussveranstaltung zum Thema nachhaltige Energieversorgung<br/>Zeit: 16.30 Uhr, Ort: Eskom Convention Center
Auf der von UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) initiierten Veranstaltung werden alle Aspekte nachhaltiger Energieversorgung diskutiert. Die eintägige Veranstaltung findet inZusammenarbeit mit der Internationalen Energieagentur IEA und ESKOM Holdings Ltd. South Africa (Energiekonzern, der sich im Bereich erneuerbarer Energien engagiert) statt. Weitere Teilnehmer sindu.a. UNEP-Direktor Klaus Töpfer, der südafrikanische Energieminister Phumzile Mlambo-Ngcuka, der belgische Staatssekretär Olivier Deleuze, ESKOM-Direktor Thulani Gcabashe sowie einVertreter von Greenpeace International.
Freitag, 30. 8. 2002; Roundtable-Gespräch mit Reportern des Jugendverbrauchermagazins "Yomag"<br/>Zeit: 18.30 Uhr; Ort: Deutscher Pavillon, Ubuntu Village
Sicher ist es schön im Winter frische Erdbeeren zu essen. Klar ist eine Reise in die Karibik aufregender als an die Ostsee. Aber was hat dieser Lebensstil für globale Folgen? Welchesozialen und politischen Konsequenzen haben die europäischen Konsumgewohnheiten? Junge Reporter des Jugendverbrauchermagazins "Yomag" gehen all diesen Fragen nach. Rund junge 400 Autoren aus 12europäischen Ländern arbeiten für das Magazin. Sie haben ein online-Magazin für europäische Konsumenten ins Leben gerufen (www.yomag.net). In Johannesburg werden sie ihreArbeit vorstellen. An der Diskussion über Konsum, Lebensstil und Nachhaltigkeit nehmen u.a. auch UNEP-Direktor Klaus Töpfer, Edda Müller, Chefin der Verbraucherzentrale Bundesverband(vzbv) sowie Marie Nkom Tamoifo von der grünen Jugend aus Kamerun teil.
Freitag, 30. 8. 2002; Fototermin Gasautos mit Vertretern der Opel AG<br/>Zeit: 20.00 Uhr; Ort: Deutscher Pavillon, Ubuntu Village
Erdgas ist einer der Kraftstoffe, die einen erheblichen Beitrag zur umweltverträglichen Mobilität leisten können. Erdgas belastet die Umwelt deutlich weniger als Benzin oder Diesel. Dadurch werden der globale Treibhauseffekt und die lokale Smogbildung deutlich reduziert. Gleichzeitig vermindert die "weichere" Verbrennung des Erdgases das Motorengeräusch und damit denVerkehrslärm. Von allen alternativen Antriebstechnologien bietet Erdgas derzeit die einzig marktreife technische Lösung. Darüber hinaus ist Erdgas in vielen Schwellenländern alsPrimärenergie vorhanden und kann durch Biogas aus Biomasse substituiert werden. Der Erdgasantrieb ist eine den besonderen Bedingungen der Entwicklungs- und Schwellenländer angepassteTechnologie. Die Bundesregierung hat für den wachsenden Einsatz von Erdgas als Kraftstoff in Deutschland entsprechende Rahmenbedingungen gesetzt. Das BMU fördert verschiedene Projektefür Erdgasfahrzeuge, u. a. das Projekt "Tausend Umwelttaxis für Berlin - TUT", das gemeinsam mit dem Berliner Senat und der Gaswirtschaft getragen wird und in dem sich - neben Volvo - dieOpel AG engagiert. Das TUT-Projekt ist ein Beispiel für umweltgerechte Mobilität in Ballungszentren.
Sonnabend, 31. 8. 2002; Township-Besuch in Benoni und Präsentation eines CO2-Einsparprojektes<br/>Zeit: 10. 30 Uhr Abfahrt Balalaika-Hotel, 11.45 Uhr Programmbeginn vor Ort
Das Bundesumweltministerium kompensiert die CO2-Emissionen, die durch die Flugreise der 180 deutschen Teilnehmer am Weltgipfel entstehen, durch den Erwerb und die Stilllegung (Marktentziehung) vonCO2-Emissionsminderungsgutschriften. Die Gutschriften werden von einem Emissionsminderungsprojekt in Kimberley/Kapstadt und Witsand geliefert - dem Energy and Environmentally Cost Optimised (EECO)Housing Project der Baufirma PEER Group. Das Programm ermöglicht Familien mit niedrigem Einkommen den Bau von energiesparenden Häusern. Der Beitrag des BMU fließt in einen Fonds zurKreditsicherung, der den Familien eine Ausweitung ihrer Kredite ermöglicht, die zur Finanzierung zusätzlicher Wärmedämm-Maßnahmen genutzt werden. Im Vergleich zuHäusern, die ohne dieses Programm gebaut werden, wird ein neues EECO Haus etwa 250 kg Kohlendioxid pro Jahr einsparen. Für die erste Programmphase wurden insgesamt 6.000 neue Häusergeplant, von denen bisher schon 200 fertig gestellt wurden. Für eine Tonne Emissionsminderung aus dem Kimberley EECO Housing Projekt werden der PEER 8 Euro pro Delegationsteilnehmer gezahlt.
Zusätzlich zum klimafreundlichen Ökohaus-Projekt hat PEER Group in Zusammenarbeit mit anderen lokalen Organisationen an verschiedenen Orten das BikeWell-Programm gestartet. Ziel ist dieFörderung des Radfahrens als alternatives Transportmittel in armen Gemeinden. Mit der Übergabe von 10 Fahrrädern startet Bundesumweltminister Trittin das BikeWell-Programm in Benoni.https://www.bmu.de/WS1222Die Fahrräder werden von der Organisation Mina Naw Section 21 verwaltet und für eine nominelle Leihgebühr an Auszubildende und arbeitslose Gemeindemitglieder vermietet. Für einenTeil der Beiträge des BMU werden auch acht Fahrräder gekauft, die im EECO Housing Projekt in Kimberley eingesetzt werden.
Sonntag, 1. 9. 2002; Zeichnung des Zuwendungsvertrags für das PADELIA-Projekt durch UNEP-Direktor Klaus Töpfer und Bundesumweltminister Jürgen Trittin<br/>Zeit: 15.30 Uhr; Ort: Sandton Center Media Room
Das UNEP-Projekt "Partnership for the Development of Environmental Law and Institutions in Africa" (PADELIA) strebt die Förderung des nationalen und regionalen Umweltrechts in Afrika, seinerEinhaltung und Durchsetzung, den Aufbau der entsprechenden Institutionen und nicht zuletzt die Förderung des entsprechenden Bewusstseins an. Es dient nicht nur der Verbesserung desUmweltschutzes in Afrika, sondern insgesamt der Verbesserung der globalen Umwelt. Außerdem stärkt es die Rolle von UNEP. Die Erfolge der ersten Projektphase von 1995 bis 2000 sollen in derzweiten Phase - 2000 bis 2004 - ihre Fortsetzung finden. Dafür will Deutschland einen Beitrag von 450.000 Euro für die Jahre 2002 bis 2004 bereit stellen.
Dienstag, 3. 9. 2002; gemeinsame Veranstaltung von BMU und BMZ zum Thema Nord-Süd-Kooperation für eine nachhaltige Energieversorgung - Solarthermische Kraftwerke und Energieeffizienz<br/>Zeit: 13.30; Ort: Deutscher Pavillon, Ubuntu Village
Die Nutzung der Sonnenenergie mittels solarthermischer Kraftwerke sowie Technologien zur Effizienzsteigerung im konventionellen Kraftwerksbereich werden Impulse für den globalen Klimaschutzund die Entwicklungszusammenarbeit geben. Es werden nicht nur konkrete Projekte vorgestellt, sondern auch Initiativen und Programme für eine internationale Zusammenarbeit gestartet: einePartnerschaft zur Markteinführung solarthermischer Kraftwerke sowie ein Sonderprogramm "Nachhaltige Energie für Entwicklung". Weitere Teilnehmer neben Bundesumweltminister Trittin undEntwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul sind indische und brasilianische Regierungsvertreter, Vertreter der Weltbank und der Solarindustrie.
Hinweis: Mögliche Terminänderungen werden vor Ort bekannt gegeben.