Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der chinesische Umweltminister Xie Zhenhua haben heute während eines Gesprächs die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen für denUmweltschutz unterstrichen. Im Mittelpunkt des Treffens, das am Rande des Chinesisch-Europäischen Wirtschaftskongresses in Berlin stattfand, standen Fragen der internationalen Klimapolitik undWege zu einer umweltverträglichen und damit zukunftsfähigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Bundesumweltminister Trittin begrüßte insbesondere das Engagement derchinesischen Regierung im Klimaschutz, die zum einen konkrete Schritte zur Emissionsminderung im eigenen Land unternommen und zum anderen auf internationaler Ebene zum Erfolg der BonnerKlimakonferenz konstruktiv beigetragen habe.
"Der Beitrag Chinas zum weltweiten Klimaschutz wird genauso entscheidend sein wie der Beitrag Europas, aber auch der USA, von denen wir nach wie vor hoffen, dass sie in den Kyoto-Prozesszurückkehren werden. Ohne das Engagement des bevölkerungsreichsten Landes der Erde wird der Klimawandel nicht zu begrenzen sein. Deshalb würde ich mich freuen, wenn China dasKyoto-Protokoll zügig ratifiziert", sagte Trittin. Er verwies darauf, dass China seit Mitte der 90er Jahre seinen CO2-Ausstoß um 17 Prozent reduziert habe, bei einem Wirtschaftswachstum imgleichen Zeitraum von 36 Prozent.
Der Bundesumweltminister kündigte an, Deutschland beabsichtige, das Kyoto-Protokoll schnellstmöglich zu ratifizieren. Der entsprechende Gesetzentwurf solle noch bis Ende dieses Jahresins parlamentarische Verfahren eingebracht werden. "Es wäre ein wichtiges Signal an die internationale Staatengemeinschaft, wenn das Klimaschutz-Protokoll rechtzeitig zum Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung im September kommenden Jahres im südafrikanischen Johannesburg in Kraft treten könnte", sagte Jürgen Trittin.
Die beiden Minister bekräftigten während des Gesprächs die Absicht beider Regierungen, voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres in China das erste Deutsch-ChinesischeUmweltforum zum Thema "Nachhaltige Energiepolitik" durchzuführen. Während der Deutsch-Chinesischen Umweltkonferenz im Dezember 2000 hatten beide Regierungen vereinbart, auf der Grundlagedes bilateralen Umweltabkommens solche Foren in Kooperation mit der Wirtschaft zu veranstalten. Der Beitrag der Wirtschaft wird auf deutscher Seite vom Asien-Pazifik-Ausschuss des BDI koordiniert.