Trittin: Ausgleich durch Emissionsgutschrift
Für die meisten Delegierten und Teilnehmer am Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung ist die Reise nach Südafrika eine Fernreise. Auch die deutschen Teilnehmer fahren nicht mitPaddelboot und Fahrrad nach Johannesburg, sondern benutzen das Flugzeug. Trotzdem wird die Kohlendioxid-Bilanz ihrer Reise praktisch ausgeglichen sein. "Die rund 180 deutschen Teilnehmer fahrenCO2-neutral nach Südafrika", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Eine Emissionsgutschrift macht es möglich.
Im Schnitt 7,11 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid wird die Reise jedes Teilnehmers und jedes Mitgliedes der deutschen Delegation an die Südspitze Afrikas erzeugen. Um diese Belastungauszugleichen hat das Bundesumweltministerium Emissionsgutschriften aus einem Klimaschutzprojekt in Südafrika erworben und entzieht diese Gutschrift dem Markt dauerhaft. "So etwas liegt alssogenannter Clean Development Mechanism genau auf der Linie des Kyoto-Protokolls", betonte Trittin. Der Preis für eine Tonne Kohlendioxid-Emission beträgt acht Euro, für jedendeutschen Teilnehmer werden damit knapp 57 Euro fällig. "Dies entspricht den bislang nicht kalkulierten Kosten unseres westlichen Lebensstils", sagte der Bundesumweltminister.
Die Anreise der 180 deutschen Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit dem Flugzeug sowie Transport und Energieverbrauch vor Ort summieren sich zu einer Belastung der Atmosphäre mit insgesamt 1.280Tonnen Kohlendioxid. Der Erlös der Emissionsgutschrift beträgt etwas mehr als 10.000 Euro und fließt einem Programm zu, das in südafrikanischen Townships energiesparendeHäuser baut. Familien mit niedrigem Einkommen erhalten durch dieses Programm Zugang zu Darlehen, um zusätzliche Wärmedämm-Maßnahmen zu finanzieren. So sparen diese Familiennicht nur Heizkosten, die Kohlendioxid-Emissionen vermindern sich pro Haus und Jahr um 250 Kilogramm. "Was wir durch die Reise nach Johannesburg an Kohlendioxid erzeugen, werden wir so vor Ort inSüdafrika wieder einsparen", sagte Trittin.