Angesichts der zugespitzten Hochwasserlage um die Chemiestandorte Bitterfeld und Neratovice (Tschechien) teilt das Bundesumweltministerium mit:
Der zu Wochenbeginn vom Bundesumweltminister Jürgen Trittin gebildete Sonderstab wird auch über das Wochenende einsatzbereit bleiben und in engem Kontakt mit den Behörden der betroffenen Bundesländer und der tschechischen Seite die Hochwasserentwicklung um die Chemiestandorte beobachten und bewerten.
Auf Veranlassung von Bundesumweltminister Jürgen Trittin befindet sich der Vorsitzende der Störfall-Kommission des BMU, Prof. Jochum, seit heute in Bitterfeld. Er wird sich vor Ort ein Bild von der Lage machen und dem Minister im Laufe des Tages berichten.
Nach Mitteilung des tschechischen Umweltministeriums ist in der Nacht zum Freitag ein Chemikalien-Lager geflutet worden. Eine akute Gefahr einer unkontrollierbare Verseuchung des Elbe-Wassersbesteht nach Aussage der tschechischen Seite derzeit nicht, da das Wasser in dem wannenförmigen Lager zurückgehalten werde. Noch heute werden in Absprache mit der tschechischen Umweltbehörde deutsche Wasser-Experten per Hubschrauber Wasserproben beim Chemiewerk Spolana in Neratovice nehmen. Das tschechische Umweltministerium hat angekündigt, seinerseits Wasserproben vom Betriebsgelände zu entnehmen.