Bundesumweltministerium fordert Bericht zu Neckarwestheim an

05.08.2002
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 179/02
Thema: Nukleare Sicherheit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Im Atomkraftwerk Neckarwestheim hat es im Juni dieses Jahres zwei sicherheitsrelevante Vorfälle gegeben. In beiden Fällen handelte das Betriebspersonal gegen eindeutige Vorschriften. Das Bundesumweltministerium forderte die baden-württembergische Landesaufsicht auf, die Vorkommnisse umfassend aufzuklären und einen Bericht dazu vorzulegen.

Bei den Ereignissen ging es im ersten Fall um einen fehlerhaften Transport eines Brennelementes in Block 1 (5. Juni.) Im zweiten Fall ging es um eine unkorrekte Versetzung einer Neutronenquelle in Block 2 (27. Juni). Beide Ereignisse gehen auf menschliches Versagen zurück. Radioaktive Freisetzungen gab es nicht. Der Betreiber der Anlage hatte den Vorkommnissen keine sicherheitstechnische Relevanz beigemessen und sie zunächst entsprechend der internationalen Meldeskala INES in Stufe 0 eingestuft. Da die Ereignisse aber offensichtlich mit Defiziten im Sicherheitsmanagement einhergehen, hat die im Auftrag des Bundesumweltministeriums tätige Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) eine Einordnung der Vorfälle in Stufe 1 für erforderlich gehalten. Der Anlagenbetreiber hat sich dieser Bewertung angeschlossen.

Das Bundesumweltministerium betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit der Einführung eines wirksamen Sicherheitsmanagementsystems für alle Kernkraftwerke in Deutschland. Die Umweltministerkonferenz hatte diese Forderung jüngst bestätigt. Jürgen Trittin: "Aus dieser Pflicht werden wir die Betreiber nicht entlassen. Auch die Atomaufsichtsbehörden der Länder sind hier in der Verantwortung."

Auf Grund von Vorfällen im Atomkraftwerk Philippsburg im letzten Jahr hatte sich die Energie Baden Württemberg AG (EnBW) als Betreiber auch von Neckarwestheim auf Initiative des Bundesumweltministeriums bereit erklärt, bis zum Juni dieses Jahres ein Konzept für ein Sicherheitsmanagementsystem auf der Basis von objektiv nachvollziehbaren Indikatoren nach dem Stand von Wissenschaft und Technik vorzulegen. Das Konzept liegt dem Bundesumweltministerium vor. EnBW ist bislang der einzige Betreiber, der sich dieser Aufgabe gestellt hat.

05.08.2002 | Pressemitteilung 179/02 | Nukleare Sicherheit
https://www.bmuv.de/PM1636
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