AKW Isar I: Weitere Prüfungen erforderlich

18.11.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 238/01
Thema: Nukleare Sicherheit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Kraftwerk darf wieder ans Netz

Kraftwerk darf wieder ans Netz

Im Verlauf der Prüfungen zum AKW Isar I durch die Bundesaufsicht sind Schwächen der bayerischen Überwachungspraxis deutlich geworden, die Anlass für weitere bundesaufsichtliche Prüfungen und Maßnahmen sein werden. Dies wurde der bayerischen Atomaufsicht im Rahmen eines bundesaufsichtlichen Gesprächs am Samstag (17.11.) in Bonn mitgeteilt. So bedürfen die Prüfpraxis des TUEV sowie die Zusammenarbeit von TUEV und Aufsichtsbehörde, die die Kontrolle ausübt, einer tiefergehenden Untersuchung. Inwieweit der geforderte Bruchausschluss von Rohrleitungen in dem AKW dem Stand von Wissenschaft und Technik entspricht, kann - obgleich konkrete Zweifel an diesem Nachweis derzeit nicht bestehen - erst im Rahmen einer längeren betriebsbegleitenden Prüfung klargestellt werden. Das Bundesumweltministerium hat die bayerische Atomaufsicht aufgefordert, diese Prüfung durchzuführen.

Das AKW Isar I darf jedoch wieder in Betrieb genommen werden. Gegen die Absicht der bayerischen Atomaufsicht, der Wiederinbetriebnahme zuzustimmen, erhebt das Bundesumweltministerium keine Einwände. Der Bundesaufsicht liegen derzeit keine konkreten Zweifel vor, dass das AKW Isar I nicht entsprechend der Genehmigung sicher betrieben werden kann. Während des bundesaufsichtlichen Gesprächs versicherten die Vertreter der bayerischen Atomaufsicht, dass die Prüfunterlagen des TUEV Süddeutschland korrekt seien. Damit besteht nach gegenwärtigem Sachstand keine Rechtsgrundlage dafür, dem Betreiber die Zustimmung zum Wiederanfahren der Anlage zu versagen.

Im Oktober war Mitarbeitern des Atomkraftwerks durch einen anonymen Hinweis vorgeworfen worden, dem TUEV bei geplanten Überprüfungen von Druckleitungen Unterlagen vorenthalten zu haben. Bundesumweltminister Jürgen Trittin hatte nach Bekanntwerden dieser Vorwürfe am 11. Oktober 2001 einen umfassenden Bericht bei der zuständigen bayerischen Atomaufsicht angefordert.

18.11.2001 | Pressemitteilung 238/01 | Nukleare Sicherheit
https://www.bmuv.de/PM1594
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.