Europa verstärkt Zusammenarbeit beim Schutz bedrohter Tierarten

13.11.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 235/01
Thema: Artenschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Erstes Treffen der europäischen Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens in Bonn

Erstes Treffen der europäischen Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens in Bonn

Die erste Tagung der europäischen Mitglieder des Tierausschusses des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (WA) wird am morgigen Mittwoch in Bonn eröffnet. Rund 100 Teilnehmer aus37 Staaten Europas werden bis zum Freitag dieser Woche aktuelle Fragen des Handels mit geschützten Tierarten im europäischen Raum erörtern. Ziel ist es, den Meinungsaustausch und dieZusammenarbeit zum Schutz bedrohter Arten zu intensivieren. Da Europa insgesamt als einer der größten Umschlagplätze beim Handel mit Tieren und Pflanzen gilt, hatte dasBundesumweltministerium - auch mit Blick auf die bevorstehende Osterweiterung der EU - zu dieser Konferenz eingeladen.

In der Diskussion um den Handel mit gefährdeten Arten geht es nicht allein um exotische Tiere wie Papageien oder Elefanten, die vom Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschütztwerden. Auch eine Vielzahl europäischer Arten wird durch den Handel bedroht, darunter Greifvögel, Bären und Schwarzmeerdelfine. Ein wichtiges Thema der Bonner Konferenz ist vor allemder Schutz der Störe. Obwohl auf deutsche Initiative hin alle Störarten unter den Schutz des WA gestellt wurden, haben die Bestände dieser einst weit verbreiteten Fischart, aus derenEiern Kaviar gewonnen wird, dramatisch abgenommen. Hier gilt es, im Zusammenwirken der europäischen Herkunfts- und Abnehmerländer Maßnahmen zu vereinbaren, um dem Raubbau endlichEinhalt zu gebieten.

In den letzten 50 Jahren wurde weltweit vermutlich ein Drittel aller Arten ausgerottet, rund 100 Arten sterben täglich aus. Der internationale Handel stellt eine der wesentlichen Ursachenfür die Gefährdung vieler Arten dar. Um dieser Bedrohung zu begegnen, wurde 1973 das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschlossen. Ihm gehören 155 Vertragsstaaten, davon 40europäische, an. Das Übereinkommen enthält Ein- und Ausfuhrgenehmigungspflichten für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, die - je nach Schutzbedürftigkeit - in dreiAnhängen aufgeführt sind. Es ermöglicht zugleich die Kontrolle bzw. eine Beschränkung des Handels mit geschützten Arten. Rund 8000 Tier- und 40 000 Pflanzenarten werden vomÜbereinkommen geschützt.

13.11.2001 | Pressemitteilung 235/01 | Artenschutz
https://www.bmuv.de/PM1591
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