Jürgen Trittin: Bundesrepublik macht Ernst mit der Erfüllung der internationalen Klimaschutzverpflichtungen
Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat die heutige Entscheidung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) begrüßt, die Genehmigung für den ersten deutschen Windpark auf offener See, rund 38 Kilometer vor der Nordseeinsel Borkum, zu erteilen. "Damit wird am letzten Tag der gegenwärtig in Marrakesch stattfindenden Klimakonferenz unterstrichen, dass die Bundesrepublik die Erfüllung ihrer internationalen Klimaverpflichtungen ernst nimmt und bereit ist, vor allem die eigenen Klimaschutzpotenziale zu nutzen," sagte Trittin. Die Windkraft - insbesondere ihre Nutzung auf dem Meer - werde in den kommenden Jahren eine wachsende Rolle beim Erreichen der Klimaziele spielen. Bislang habe die Bundesrepublik den Ausstoß von sechs der wichtigsten Treibhausgase bereits um insgesamt 18 Prozent verringert. Deutschland hat sich bis 2010 zu einer Reduzierung um 21 Prozent verpflichtet. "Damit steht Deutschland beim Klimaschutz innerhalb der Industriestaaten ganz vorn," sagte der Bundesumweltminister.
Für die Genehmigung des ersten Offshore-Windparks hatte sich Bundesumweltminister Trittin im Vorfeld stark gemacht. Mit diesem Projekt wird ein Startsignal für den weiteren umwelt- und naturverträglichen Ausbau der Windenergie gegeben. Die Nutzung der Windkraftpotenziale auf See ist notwendig, um das erklärte Ziel der Bundesregierung im Rahmen der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zu erreichen. Sie sieht vor, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf 12,5 Prozent bis 2010 zu verdoppeln. Zugleich erhält damit die angestrebte Energiewende deutlichen Rückenwind.
Mehr als die Hälfte des Windstroms in Europa und über ein Drittel der Weltproduktion werden in Deutschland erzeugt. Mitte dieses Jahres waren rund 7000 Megawatt Windkraft installiert. Damit behauptet die Bundesrepublik ihren Platz als Windkraftweltmeister. Das Potenzial dieser Energieform auf See schätzen Experten als deutlich höher ein als an Land. Deshalb unterstützt Bundesumweltminister Trittin Bestrebungen der Koalitionsfraktionen, im Rahmen der Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes Regelungen zum beschleunigten Ausbau von Offshore-Windkraft zu schaffen.