Die Bundesrepublik Deutschland hat heute in Lüttich während der Konferenz der Umweltminister aus dem gesamten Einzugsgebiet der Flüsse Maas und Schelde angekündigt, derInternationalen Kommission zum Schutz der Maas (IKSM) beizutreten. Nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin ist dies ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der vor knapp einem Jahr inKraft getretenen EU-Wasserrahmenrichtlinie. "Die Richtlinie verpflichtet die Mitgliedsstaaten, ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur Verbesserung des Gewässerschutzes enger zugestalten. Die Maas-Kommission kann aus unserer Sicht einen wesentlichen Beitrag dazu leisten -- nach dem Vorbild von Rhein und Elbe. Dafür ist es aber notwendig, das Übereinkommen zumodernisieren, die Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie aufzunehmen und Erfordernisse von Hochwasserschutz und Gewässerökologie stärker zu berücksichtigen," sagte der Ministerheute in Berlin.
Im Mittelpunkt der Beratungen in Lüttich standen die Vorbereitungen zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Sie fordert von den Mitgliedsstaaten eine koordinierteGewässerbewirtschaftung in den gesamten Flusseinzugsgebieten, eine schrittweise Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer mit dem Ziel, bis 2015 eine guteGewässerqualität zu erreichen sowie eine stärkere Information und Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Bewirtschaftungsplanung. Wie für andere Flüsse soll auchfür Maas und Schelde jeweils ein eng abgestimmter, internationaler Bewirtschaftungsplan erstellt werden. Die beiden Kommissionen wurden von der Konferenz beauftragt, als Plattform für dienotwendigen Koordinierungsschritte zu dienen.
Der 1994 gegründeten Internationalen Kommission zum Schutz der Maas (IKSM) gehören bislang Belgien, Frankreich und die Niederlande an. Deutschland hat einen Anteil von 15 Prozent amEinzugsgebiet der Maas (bezogen auf Fläche und Bevölkerung) und ist bislang als Beobachter in der Kommission vertreten.