Deutschland und Tschechien haben ein weiteres gemeinsames Pilotprojekt im Umweltschutz erfolgreich abgeschlossen. Dabei handelt es sich um eine Anlage, mit der die Schadstoffe im Abwasser eines tschechischen Chemieunternehmens reduziert werden. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Simone Probst, hob hervor, dass diese Anlage auch dazu beiträgt, die Wasserqualität in der Elbe weiter zu verbessern. Frau Probst: "Die stetige Verminderung der kommunalen und industriellen Abwassereinleitungen in die Elbe in den vergangenen Jahren hat zu einer deutlichen Erholung des Fischsbestands geführt. Auch diese Investition zahlt sich für den Fluss und seine Anwohner aus." Das Bundesumweltministerium hat die Errichtung der Abwasserbehandlungsanlage mit 2 Millionen DM gefördert, die Hansestadt Hamburg mit einer weiteren Million.
Ziel des deutsch-tschechischen Umweltschutzpilotprojektes war es, die Abwasserbelastung des tschechischen Chemieunternehmens Spolchemie vor allem mit organisch gebundenen Halogenen zu vermindern. Dafür hat das Unternehmen am Standort Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) eine biologische Abwasserbehandlungsanlage errichtet. Außerdem hat Spolchemie wassersparende Maßnahmen in der Produktion wie Mehrfachverwendung von Prozesswasser eingeführt, um auf diesem Wege die Menge des Abwassers zu reduzieren. Besonders hervorzuheben ist, dass mit der neuen Anlage auch die vorgegebenen Grenzwerte der entsprechenden EU-Richtlinie für Hexachlorbenzol (HCB) und Hexachlorbutadien (HCBD) weit unterschritten werden.
Die neue Abwasserbehandlungsanlage der Spolchemie hat Mitte 2000 den Probebetrieb aufgenommen, seit Juli dieses Jahres läuft sie im Dauerbetrieb. Die gereinigten Abwasser werden in die Elbe geleitet. Das Unternehmen hat zugesagt, die Gesamtfracht, d. h. die absolute Menge von organisch gebundenen Halogenen im Abwasser bis spätestens Ende Juli 2002 auf 22 Tonnen pro Jahr zu reduzieren.
Das Bundesumweltministerium hat bisher für 15 gemeinsame deutsch-tschechische Umweltpilotprojekte rund 112 Millionen DM bereitgestellt.