Erster "Bundeswettbewerb umweltfreundliche Fremdenverkehrsorte" abgeschlossen

26.02.1997
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 17/97 S
Thema: Verkehr
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Hirche: Hohes Niveau des Natur- und Umweltschutzes in den deutschen Fremdenverkehrsgemeinden

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Mit der Verleihung von 13 "Bundespreisen Tourismus und Umwelt", 14 Projektpreisen und 13 weiteren Anerkennungs-Urkunden wurde der erste "Bundeswettbewerb umweltfreundliche Fremdenverkehrsorte in Deutschland" heute in Bonn abgeschlossen. Der Wettbewerb war vom Deutschen Fremdenverkehrsverband e.V. mit Unterstützung durch das Bundesministerium für Wirtschaft, das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt durchgeführt worden. Weiterhin wirkten der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Bäderverband und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband mit.

Parlamentarischer Staatssekretär Walter Hirche: "Die Ergebnisse dieses Wettbewerbes belegen eindrucksvoll, daß unsere Fremdenverkehrsgemeinden die Bedeutung des Natur- und Umweltschutzes für ihre Zukunftssicherung erkannt haben. Gerade im Tourismus ist ökologische Qualität heute ein unverzichtbares Kriterium auch des wirtschaftlichen Erfolges."

120 Fremdenverkehrsstädte und -gemeinden hatten sich an diesem Wettbewerb beteiligt, 40 davon kamen in die engere Auswahl und wurden im Spätsommer vergangenen Jahres durch eine unabhängige Jury "vor Ort" geprüft und bewertet. Ferienorte aus allen Regionen Deutschlands hatten sich am Wettbewerb beteiligt, doch bildeten die süddeutschen Länder Baden-Württemberg und Bayern einen Schwerpunkt, gefolgt von den Küstenländern Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Beeindruckend war das breite Spektrum der Bewerbungen. Kommunen mit Einwohnerzahlen von 60 bis zu 1,3 Millionen und Übernachtungszahlen von wenigen Tausend bis zu sechs Millionen hatten sich beworben.

Parlamentarischer Staatssekretär Walter Hirche: "Die Wettbewerbsergebnisse sind eine Fundgrube von Ideen und Innovationen für einen nachhaltigen, umweltgerechten Tourismus und geben wertvolle Anregungen über geeignete Instrumente und Maßnahmen in den verschiedenen kommunalen Handlungsbereichen. Sie belegen, daß das Niveau des kommunalen Umwelt- und Naturschutzes in Deutschland hoch ist und die deutschen Fremdenverkehrsgemeinden ihre Chancen nutzen wollen, die sich durch eine Verbesserung der ökologischen Angebotsqualität ergeben."

Im Rahmen des Wettbewerbs waren die Fremdenverkehrsgemeinden aufgefordert, ökologische Aktivitäten in sechs Handlungsbereichen (Verkehr/Luft/Lärm, Abfall, Wasser/Abwasser, Energie, Natur und Landschaft, Umweltmanagement) sowie besondere Leistungen bzw. Projekte in bis zu zwei Handlungsbereichen darzulegen. Beispiele für die zahlreichen Maßnahmen und Initiativen der Bewerber im Bereich "Natur und Landschaft" sind u.a. Flächenentsiegelung, naturnahe Kurparkgestaltung, ökologische Lehrpfade oder die Förderung des ökologischen Anbaus und der Verwendung regionaler Produkte in der Gastronomie.

Ein breites Spektrum von Maßnahmen werden von den Ferienorten zur Vermeidung der mit dem privaten Pkw-Verkehr verbundenen Umweltbelastungen, zur Förderung umweltverträglicher Verkehrsmittel, zur Nutzung alternativer Energien und zum Klimaschutz durchgeführt. Im Handlungsbereich "Abfall" bildet die Abfallvermeidung bei Großveranstaltungen und in der Gastronomie einen Schwerpunkt der Maßnahmen. Aktiver Trinkwasserschutz in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, Wassersparmaßnahmen in Bade- und Freizeitzentren oder die Nutzung von Pflanzenkläranlagen sind Beispiele aus dem Bereich "Wasser und Abwasser".

Im Handlungsbereich "Umweltmanagement" können viele Fremdenverkehrsgemeinden bereits auf die Entwicklung eines Tourismusleitbildes, einer "lokalen Agenda 21", auf die Bildung eines "Tourismus-Forums" oder die Vergabe lokaler Umweltauszeichnungen verweisen.

Das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium haben den Wettbewerb mit rund 600.000 DM unterstützt. Die Ergebnisse werden in einer Dokumentation, die vom Deutschen Fremdenverkehrsverband e.V. herausgegeben wird, veröffentlicht.

Parlamentarischer Staatssekretär Walter Hirche: "Ich hoffe und wünsche, daß die Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse eine weite Verbreitung finden möge und von den kommunalen Entscheidungsträgern, aber auch vielen Bürgerinnen und Bürgern intensiv genutzt wird, damit Impulse für weitere Initiativen und Aktivitäten gegeben werden und ´ökologische Qualität´ ein unverwechselbares Markenzeichen der deutschen Fremdenverkehrsgemeinden wird."

26.02.1997 | Pressemitteilung 17/97 S | Verkehr
https://www.bmuv.de/PM1427
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