Ursachen müssen vor Wiederinbetriebnahme geklärt sein
Das Bundesumweltministerium hat von der schleswig-holsteinischen Landesatomaufsicht einen Bericht zu dem Vorfall angefordert, bei dem am 14. Dezember vergangenen Jahres eine Rohrleitung im Atomkraftwerk Brunsbüttel platzte und abriss. "Aus dem Vorfall ergeben sich eine Reihe von Fragen. Diese müssen zufriedenstellend geklärt sein, bevor der zur Zeit heruntergefahrene Reaktor wieder in Betrieb genommen werden kann", erklärte BMU-Sprecher Michael Schrören.
Besonders kritisch zu hinterfragen ist nach Ansicht des Bundesumweltministeriums das Verhalten des Betreibers, der die Anlage ungeachtet des Vorfalls einfach weiterfuhr und sich erst mehr als zwei Monate danach zu einer Inspektion entschloss.
Klärungsbedürftig ist zudem, wieso das Kieler Energieministerium als Landesatomaufsicht nicht in der Lage war, den Betreiber zu einer früheren Inspektion zu veranlassen und die Bundesaufsicht früher zu unterrichten. Das Bundesumweltministerium war am gestrigen Montag offiziell von den Vorgängen informiert worden.
Schrören: "Die Bundesaufsicht wird den Vorfall nach Vorliegen des Berichts aus Kiel bewerten. Dabei behalten wir uns vor, die Reaktorsicherheitskommission um eine Stellungnahme zu bitten."