Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:
"Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 war mit Abstand der schwerste Unfall in der Geschichte der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Die Hilfe für die betroffenen Menschen und die Unterstützung bei der Beseitigung der Folgen und Sicherheitsmängel stellt auch heute noch eine Herausforderung für die internationale Gemeinschaft dar. Die Verhandlungen mit der Ukraine zur Umsetzung des 1995 gemeinsam beschlossenen Programms zur Stillegung von Tschernobyl gestalten sich zwar schwierig. Wir sind aber zuversichtlich, auf dem Weltwirtschaftsgipfel im Juni 1997 in Denver Fortschritte zu erzielen. Gleichzeitig müssen wir international die Verbesserung der Sicherheitsstandards und die Fortentwicklung sicherer Kernkraftwerke betreiben. Das deutsch-französische Projekt eines Europäischen Druckwasserreaktors stellt hierzu einen wichtigen Beitrag dar." Dies erklärte Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel heute anläßlich des 11. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
Die Bundesrepublik hat sich mit erheblichem finanziellen und personellen Aufwand an der Bewältigung der Folgen des Reaktorunfalls beteiligt und zur Verbesserung der Sicherheit östlicher Kernkraftwerke beigetragen. Sie hat zahlreiche Initiativen auf internationaler Ebene ergriffen und Maßnahmen gefördert, vor allem das zwischenzeitlich in Kraft getretene internationale Übereinkommen über nukleare Sicherheit. Von zentraler Bedeutung sind unsere Anstrengungen gemeinsam mit den übrigen Industrienationen die Schließung von Tschernobyl bis zum Jahre 2000 zu erreichen.