Bundesumweltministerium fördert Pilotprojekt der Varta AG mit rund 3 Millionen DM

12.11.1997
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 108/97 S
Thema: Wirtschaft
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Angela Merkel
Amtszeit: 17.11.1994 - 27.10.1998
13. Wahlperiode: 17.11.1994 - 27.10.1998
Produktion von Knopfzellenbatterien von Singapur nach Deutschland zurückverlagert

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:

Das Bundesumweltministerium fördert gemeinsam mit der Deutschen Ausgleichsbank ein neues Projekt der Varta AG zur Reduzierung der Schwermetalle in Batterien mit einem zinsverbilligten Darlehen. Das Vorhaben wird außerdem vom Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg mit zinsgünstigen Darlehen der Landeskreditbank unterstützt.

Bei diesem Projekt werden giftige Schwermetalle in Knopfzellenbatterien durch umweltverträglichere Stoffe ersetzt. So werden bei der Jahresproduktion künftig rund 90.000 Kilogramm Cadmium eingespart. Daneben umfaßt das neue Konzept der Varta AG den Ersatz von quecksilberhaltigen Knopfzellen durch quecksilberfreie Lithium-Knopfzellen. Damit wird ein neues und umweltentlastendes Produktionsverfahren eingeführt. Auch andere Einsatzstoffe wie z. B. Kalilauge, Nickelhydroxid und Nickel, die die Umwelt belasten können, werden erheblich vermindert. Außerdem ergeben sich positive Effekte bei der Verminderung der Abwasser- und der Abfallmengen. Zudem ist das neue Produktionsverfahren deutlich energieeffizienter.

Zwei Niederlassungen der Varta AG - in Singapur und im baden-württembergischen Ellwangen - hatten als Standorte für die neuen Produktionslinien konkurriert. Schließlich konnte sich Ellwangen - im wesentlichen auf Grund eines Know-how-Vorsprungs - gegen die Niederlassung in Singapur durchsetzen. Damit werden rund 80 hochqualifizierte Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen und die deutschen Exportmöglichkeiten im Bereich der Knopfzellenproduktion verbessert.

Cadmium konnte in den letzten Jahren in vielen Produkten, wie z. B. als Stabilisator in Kunststoffen oder als Farbpigment, durch umweltverträglichere Stoffe substituiert werden. Heute wird Cadmium überwiegend für wiederaufladbare Nickel-Cadmium-Batterien verwendet. Durch den Marktzuwachs von schnurlosen elektronischen Geräten ist der Bedarf an diesen Batterien gewachsen. Da zur Zeit nur etwa 30 - 40 Prozent der verbrauchten Batterien separat gesammelt werden, gelangen erhebliche Mengen in den Hausmüll.

Bundesumweltministerin Dr. Angela Merkel: "Das Vorhaben der Varta AG demonstriert in besonderer Weise Möglichkeiten zum Ersatz umweltbelastender durch umweltverträglichere Produkte und Produktionsverfahren. Damit nehmen Hersteller ihre Verantwortung für ihre Produkte wahr und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Hausmülls von Schadstoffen. Die Entscheidung der Varta AG spricht für die Qualität des Standortes Deutschland und setzt ein Signal für die gesamte Branche, umweltschonende Techniken einzusetzen."

12.11.1997 | Pressemitteilung 108/97 S | Wirtschaft
https://www.bmuv.de/PM1327
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.