Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:
Als Vertreter der Waschmittel-Hersteller übergab der Verband der Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW) dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium Walter Hirche eine Zusage der Mitgliedsfirmen, künftig auf allen Waschmittelpaketen an exponierter Stelle die Anzahl der enthaltenen Meßbecherfüllungen anzugeben. Damit wird dem Verbraucher gezeigt, daß z. B. in einem kleinen 5-kg-Paket eines Kompaktwaschmittels ebenso viel Waschkraft enthalten ist wie in dem entsprechenden 10 kg-Jumbo-Paket mit herkömmlichem Waschmittel.
"Mit einer Zunahme des Marktanteils für Kompaktwaschmittel auf 90 Prozent in den nächsten drei Jahren könnte Deutschland denselben Standard erreichen, wie er bei unseren Nachbarn in den Niederlanden bereits heute vorliegt. Dort herrscht offensichtlich ein umweltbewußteres Kaufverhalten der Verbraucher. Dieses Ziel sollte auch in Deutschland erreicht werden," erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Walter Hirche nach einem Gespräch mit Vertretern der Waschmittelhersteller und des Handels.
Wenn alle Verbraucher nur noch zu den umweltfreundlicheren Kompaktwaschmitteln greifen würden, könnten in Deutschland pro Jahr rund 150.000 t Waschmittel - und damit Chemikalien - eingespart werden. Dies wäre ein erheblicher Beitrag zum Umweltschutz, ohne daß vom Verbraucher Verzicht verlangt wird. Kompaktwaschmittel reinigen ebenso gründlich wie die herkömmlichen Waschmittel, die mehr Füllstoffe ohne Reinigungswirkung enthalten. Mit den Kompaktwaschmitteln verbunden ist gleichzeitig ein stark verringerter Verpackungsaufwand - mit einem jährlichen Einsparpotential von rund 8000 t - und damit auch ein verringerter Energierverbrauch und niedrigere Emissionen bei Herstellung und Transport. Hinzu kommt, daß die heutigen Superkompaktate z.T. Leistungsvorteile im niedrigen Temperaturbereich besitzen. Hierdurch kann auch beim Waschen Energie eingespart werden.
Parlamentarischer Staatssekretär Hirche setzte sich in dem Gespräch dafür ein, daß sowohl die Waschmittel-Industrie als auch der Handel Maßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten ergreifen, um dieses umweltpolitische Ziel zu erreichen. Die Industrie hat mit ihrer Selbstverpflichtung zur Kennzeichnung hierzu bereits einen ersten wesentlichen Schritt unternommen.
Parlamentarischer Staatssekretär Walter Hirche: "Bei der Lösung des Problems, den Verbrauch herkömmlicher Waschmittel zu senken, ist aber auch der Handel gefordert. Verkaufsförderaktionen von Jumbo-Paketen spielen hier eine wesentliche Rolle. Ich erwarte, daß der Handel zumindest zeitlich befristet auf derartige Werbeaktionen verzichtet. Ganz entscheidend ist das Käuferverhalten. Nach wie vor greift noch jeder dritte Kunde beim Kauf eines Haushaltswaschmittels zu den herkömmlichen Pulverwaschmitteln. Nur über eine intensive Verbraucheraufklärung kann hier etwas bewegt werden. Industrie, Handel und Bundesumweltministerium bereiten eine Informationskampagne zur Verbesserung der Marktakzeptanz von Kompaktwaschmitteln vor. Mit dieser gemeinsamen Initiative soll Einfluß auf das Kaufverhalten der Verbraucher genommen werden. Ich begrüße die Selbstverpflichtung des Verbandes der Körperpflege- und Waschmittel e.V. als einen erfreulichen Schritt zur Fortführung dieses wichtigen Dialogs."