In Deutschland arbeiten rund 1,3 Millionen Menschen im Umweltschutz, das sind fast 4 Prozent der Beschäftigten. Das geht aus dem Jahresbericht 2000 des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, den Bundesumweltminister Jürgen Trittin heute der Öffentlichkeit vorstellte. "Umweltschutz hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem wichtigen positiven Wirtschafts- und Standortfaktor in Deutschland entwickelt. Das ist nicht zuletzt auf eine anspruchsvolle Umweltpolitik zurückzuführen, die auch positive Impulse für den Arbeitsmarkt gegeben hat", sagte der Minister.
Im Auftrag des UBA hat das IFO Institut für Wirtschaftsforschung, München, die neuesten verfügbaren Zahlen der Arbeitsplätze im Umweltschutz von 1998 ausgewertet. Demnach hingen mindestens 1,3 Millionen Arbeitsplätze vom Umweltschutz ab. Bezogen auf 37,5 Millionen Erwerbstätige sind das rund 3,6 Prozent aller Beschäftigten. Damit waren im Umweltschutz mehr Menschen beschäftigt als im Maschinenbau (gut 1,15 Millionen), Fahrzeugbau oder im Ernährungsgewerbe (jeweils knapp unter 1 Million). Die Schätzung von gut 1,3 Millionen liegt dabei an der unteren Grenze der tatsächlichen Beschäftigten.
Bundesumweltminister Trittin: "Eine ambitionierte Klimaschutzpolitik, wie sie von der Bundesregierung konsequent umgesetzt wird, kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern bringt auch kräftige Impulse für den Arbeitsmarkt. Damit wird auch die Behauptung widerlegt, Klimaschutz schade der Wirtschaft." Nach einer Studie der Prognos AG, Basel, ist bis 2005 mit der Entstehung von 155.000 Arbeitsplätzen - vor allem in den Sektoren Bau und Maschinenbau - zu rechnen. Bis 2020 werden sogar 190.000 zusätzliche Arbeitsplätze prognostiziert. Der Minister wies auf die von der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen hin, die Impulse für neue Arbeitsplätze im Umweltschutz geben. Trittin: "Dazu gehören die Energieeinsparverordnung ebenso wie das Programm zur Wärmedämmung von Gebäuden und die Förderung der erneuerbaren Energien. Allein in diesem Bereich sind schon rund 70.000 Arbeitsplätze entstanden. Hier ist die Bundesrepublik international führend." Auch die kürzlich verabschiedete Biomasse-Verordnung werde zur Schaffung neuer Arbeitsplätze im landwirtschaftlichen Bereich beitragen.
Zwei Drittel der Arbeitsplätze im Umweltschutz lassen sich den Dienstleistungen zurechnen (906.500). Besonders hohe Zuwachsraten werden in den Bereichen Energieeinsparung und Wärmeschutz erwartet. Die Beschäftigung wird sich dort bis 2005 gegenüber 1998 laut UBA-Bericht voraussichtlich von 21.000 auf 45.000 mehr als verdoppeln.