BfN lässt Grundlagen für den Schutz des ehemaligen Grenzstreifens ermittelnGila Altmann: Einmalige Chance für einen länderübergreifenden Biotopverbund
Im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist auf einer Länge von fast 1.400 Kilometern ein zusammenhängendes System von Lebensräumen entstanden, das von vielen Eingriffen und Nutzungen nahezu unberührt geblieben ist. Diese Flächen sind heute zu wichtigen Lebensräumen vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten geworden. "Mit der 'Naturschutz-Nutzung' kann entlang der früheren Grenze ein modellhaftes, länderübergreifendes Biotopverbundsystem entstehen. Damit kann der ehemalige Todesstreifen zur Lebensader für Pflanzen und Tiere werden", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Gila Altmann, anlässlich des Förderbescheides an den Projektträger Bund Naturschutz in Bayern. "Dieses Projekt kann zu einem Meilenstein für den europäischen Naturschutz werden, weil solche Flächen in Europa sehr selten geworden sind", so Altmann. "In der Vergangenheit hat es auf Länderebene schon Aktivitäten zum Schutz des Grünen Bandes gegeben, die nun über die Landesgrenzen hinweg fortgesetzt werden," erklärte die Staatssekretärin.
"Das Engagement des Bundesamtes für Naturschutz war erforderlich, weil das "Grüne Band" als Ganzes einem Nutzungsdruck ausgesetzt ist und darauf geachtet werden muss, dass seine ökologische Qualität nicht gefährdet wird," sagte der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Dr. Hartmut Vogtmann. Einzelne Teilgebiete der ehemaligen Grenze sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen oder werden bereits als Naturschutzgroßprojekte des Bundes gefördert. Wir müssen prüfen, ob dieser Schutz hinreichend ist, so Vogtmann. Um eine umfassende und genauere Übersicht über die aktuelle Situation zu erhalten, in der sich dieses einmalige Verbundsystem befindet, fördert das BfN eine aktuelle Bestandserhebung des "Grünen Bandes", die 2002 abgeschlossen sein soll.
In der Studie soll in einer länderübergreifenden Gesamtschau ermittelt werden
- in welchem Zustand sich die einzelnen Gebiete momentan befinden,
- welche Flächen naturschutzrechtlich als Schutzgebiete gesichert sind,
- in welchen Bereichen aus Naturschutzsicht weiterer Handlungsbedarf besteht, und
- welche Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können.
Die Untersuchungen werden vom Bund Naturschutz in Bayern e.V. in enger Abstimmung mit den beteiligten Bundesländern sowie dem Bundesumweltministerium und dem BfN durchgeführt.
Eine öffentlichkeitswirksame Darstellung der Ergebnisse am Ende des Vorhabens soll neue Impulse zu Schutz und Entwicklung des "Grünen Bandes" geben.
Hinweis: Eine Hintergrundinformation zum "Grünen Band" ist in der Pressestelle des Bundesumweltministeriums, Tel. 01888-305-2010, abrufbar.