Bundesumweltminister Trittin: "Es gibt keine Alternative zu Kioto"

03.04.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 070/01
Thema: Klimaschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat an die Vereinigten Staaten appelliert, sich trotz ihrer politischen Ablehnung des Kioto-Protokolls einer Ratifizierung dieses internationalenKlimaschutz-Abkommens nicht in den Weg zu stellen. "Ich bleibe dabei, dass alle Regierungen eine besondere Verantwortung haben, nach einer Vereinbarung auf der Basis von Kioto zu suchen. Dies giltbesonders für die USA, die mit 6 Prozent der Weltbevölkerung für ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemission verantwortlich sind", sagte Jürgen Trittin bei der Vorstellung desBerichts "Zur Lage der Welt 2001" des amerikanischen Worldwatch Institutes.<br/>
Der Jahresbericht des Worldwatch Institute ermahne und ermuntere zugleich. Eine Trendumkehr durch die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch, von wachsender Energieproduktion undTreibhausgasemission sei nötig, eine nachhaltige Wirtschaftsweise möglich. Die Förderung erneuerbarer Energien und effizienter Technologien stimuliere die wirtschaftliche Entwicklungund den Arbeitsmarkt und biete sogar wichtige Wettbewerbsvorteile. "Dies wird durch unsere eigenen Untersuchungen, etwa die vor vier Wochen präsentierte Studie der Prognos AG, Basel,bestätigt", betonte Trittin. Die Prognos-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass durch die Umsetzung der Klimaschutzmassnahmen bis zum Jahr 2005 netto etwa 155.000 neue Arbeitsplätze entstehenkönnen.<br/><br/>Der Bundesumweltminister sagte, es sei ein Irrtum anzunehmen, Klimaschutz bedeute eine Absenkung des Lebensstandards. "Während der Kohlendioxid-Ausstoß in den USA pro Kopf doppelt so hochist wie in Europa, lässt sich dies vom Lebensstandard wohl kaum behaupten." Die Bundesrepublik sei mit der energischen Durchsetzung nationaler und internationaler Klimaschutzziele und demkonsequenten Umbau der Energieerzeugung auf dem richtigen Weg. Trittin wies darauf hin, dass die Emissionen bei den sechs wichtigsten Treibhausgasen zwischen 1990 und 1999 um 18,5 Prozent gesenktwerden konnten. "Damit sind wir auf dem besten Wege, unsere nach dem Kioto-Protokoll eingegangene Reduktionsverpflichtung von 21 Prozent bis 2008/2012 einzuhalten." Mit der Umsetzung des nationalenKlimaschutzprogramms werde auch das selbstgesteckte Ziel erreicht, den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2005 um 25 Prozent zu senken.<br/><br/>Trittin sagte, Deutschland und die Europäische Union würden alles daran setzen, den transatlantischen Dialog mit den USA über die Klimaschutzpolitik fortzusetzen. "Das Kioto-Protokollist das Fundament für den weltweiten Klimaschutz. Es gibt keine vernünftige Alternative dazu. Deshalb bleibt es unser Ziel, dafür zu sorgen, dass das Kioto-Protokoll im Jahr 2002 inKraft treten kann", betonte Trittin.<br/><br/>Die Prognos-Studie "Arbeitsplätze und Umweltschutz" erscheint in Kürze als UBA-Text; eine Kurzfassung ist unter www.prognos.com oder in der Pressestelle des Umweltbundesamtes abrufbar.

03.04.2001 | Pressemitteilung 070/01 | Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM1207
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