Jürgen Trittin: Erfolge bei der Energiewende nicht durch alte Kraftwerke zunichte machen

07.02.2001
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 026/01
Thema: Energieeffizienz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Modernisierungsschub soll CO2-Ausstoß senken

Modernisierungsschub soll CO2-Ausstoß senken

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute dem Bundeskabinett die ersten vorläufigen Abschätzungen zur Entwicklung des Kohlendioxid-Ausstoßes im vergangenen Jahr in Deutschland erläutert, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) gestern vorgelegt hat. Danach ist - wie schon in den 90er Jahren mehrfach - ein leichter Anstieg der CO2-Emissionen um 0,2 Prozent (rund 1,5 Millionen Tonnen) festgestellt worden. Als Ursachen gibt das DIW insbesondere eine verstärkte Nutzung der CO2-intensiven Energieträger Braun- und Steinkohle an. In diesem Zusammenhang betonte Jürgen Trittin die Notwendigkeit des zügigen Ausbaus der Kraft-Wärme-Kopplung. Er mahnte insbesondere die Energiewirtschaft, ihre selbst gesteckten Klimaziele einzuhalten.

"Erstmals seit 1990 hat der CO2-Ausstoß in der Energiebranche absolut zugenommen. Die Gründe liegen auf der Hand: Zwei moderne Braunkohlekraftwerke in Lippendorf und Boxberg sind in jüngster Zeit ans Netz gegangen, ohne dass alte und ineffiziente Anlagen abgeschaltet wurden. Auch die umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung wird zurückgedrängt. Dies zeigt mit aller Deutlichkeit, dass die von der Bundesregierung in Angriff genommene Energiewende von einem Modernisierungsschub in der Energiebranche begleitet werden muss", sagte Trittin. Es gehe nicht an, dass die Erfolge - etwa im Bereich erneuerbarer Energien und beim Einsatz rationeller und sparsamer Energietechniken - durch abgeschriebene Anlagen zunichte gemacht würden. Dies widerspreche klar der Selbstverpflichtung der Wirtschaft zur Klimavorsorge.

Nach Ansicht von Minister Trittin unterstreichen die Zahlen einmal mehr die Dringlichkeit, das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung konsequent umzusetzen. Das betreffe die Wirtschaft ebenso wie die privaten Haushalte und den Verkehr. Daher sei es zu begrüßen, dass das von der Bundesregierung initiierte Sanierungsprogramm für den Gebäudebestand angelaufen sei. Notwendig sei nach Auffassung des Ministers auch der Ausbau der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung, der bis 2005 allein 10 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich reduzieren würde. Perspektivisch sei auch der Einsatz von modernen Gas- und Dampf-Kraftwerken zur Stromerzeugung notwendig. Dies habe nicht allein Gründe im Klimaschutz, sondern würde auch dafür sorgen,dass Deutschland Stromerzeuger mit fortschrittlicher Technik bleibe und im internationalen Wettbewerb auf einem liberalisierten Energiemarkt bestehen könne.

07.02.2001 | Pressemitteilung 026/01 | Energieeffizienz
https://www.bmuv.de/PM1138
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