15 Jahre Stromspar-Check für Menschen mit wenig Geld: Mit gezielter Beratung Energie und Kosten sparen

05.12.2024
Gruppenfoto mit den Beteiligten
Der Stromspar-Check bietet Menschen mit wenig Geld eine kostenlose Energiesparberatung. Dabei können jährlich im Durchschnitt bis zu 300 Euro pro Haushalt eingespart werden. Den Stromspar-Check gibt es nun seit 15 Jahren.

Telefonisch, online, in einer Sprechstunde oder in der eigenen Wohnung bietet der Stromspar-Check Menschen mit wenig Geld eine kostenlose Energiesparberatung. Ehemals langzeitarbeitslose Menschen werden zu Energiesparexpertinnen und -experten geschult und beraten dann, wie Energie und damit Geld gespart werden kann. Dabei können jährlich im Durchschnitt bis zu 300 Euro pro Haushalt eingespart werden. Zur Beratung gehören beispielsweise auch kostenlose Soforthilfen wie LED-Lampen und Duschsparköpfe oder auch ein Zuschuss zum Austausch von Kühlschrank oder Gefriertruhe. An 150 Standorten hat das Angebot bereits über 450.000 Menschen erreicht. Auf einem Kongress mit Expertinnen und Experten, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft feiert das erfolgreiche Projekt heute sein 15-jähriges Bestehen.

Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke: "Der Stromspar-Check ist ein gutes Beispiel dafür, wie soziale und klimapolitische Ziele miteinander verbunden werden können. Menschen mit wenig Geld bekommen praktische und konkrete Unterstützung, um Energie und Geld zu sparen. Insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen spüren hohe Preise besonders. Durch die Beratung konnten in den vergangenen 15 Jahren bereits viele Haushalte Kosten einsparen und zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mein Dank gilt dem außerordentlichen Engagement und der Sachkenntnis der Stromsparhelferinnen und -helfer."

Für Caritas-Präsidentin Eva-Maria Welskop-Deffaa hat der Stromspar-Check viele Gewinner: "Der Stromspar-Check hilft einkommensarmen Haushalten, wirksam Energie und damit Geld zu sparen. Der Clou: Ehemals langzeitarbeitslose Menschen, die als Stromsparhelferinnen und -helfer ausgebildet wurden, finden Zugang zu Nachbarn und Kolleginnen sowie Kollegen, die unter ihren Stromrechnungen ächzen. Sie beraten sie zuhause in ihren oft schlecht isolierten Wohnungen. Fernab jeder Oberlehrer-Attitüde geben sie konkrete Hinweise auf Energiefresser und sinnvolle Verhaltensänderungen. So gelingt sozial gerechter Klimaschutz."

Michael Geißler, Vorstandsvorsitzender des eaD unterstreicht die nachhaltigen Effekte der Beratung: "Der Stromspar-Check verbessert die Energieeffizienz im Haushalt und spart Kosten, unterstützt die Klimaschutzziele der EU und entlastet die öffentliche Hand. Neben Strom und Wasser liegt der Beratungsfokus aktuell auf Wärme: Durch verbessertes Nutzungsverhalten können Haushalte ihren Energieverbrauch zusätzlich um bis zu 1.000 kWh Heizenergie pro Jahr reduzieren, das entspricht einer Einsparung von zehn Prozent."

Der Stromspar-Check hat die Kompetenzen der Zivilgesellschaft und von Spezialisten erfolgreich gebündelt. Seit 2008 haben Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer bundesweit rund 450.000 Haushalte besucht und zum Strom- und Wasserverbrauch sowie zum Heizen und Lüften beraten. Dabei wurden kostenfreie Soforthilfen, unter anderem LEDs, Steckerleisten, Sparduschköpfe und Hygrothermometer, installiert, mit denen die CO2-Emmissionen um bisher 780.000 Tonnen reduziert wurden. Im Durchschnitt spart ein Stromspar-Check-Haushalt – vor allem Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld, Wohngeld oder einer kleinen Rente – pro Jahr 300 Euro.

Beim Kongress im Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium in Berlin haben die Teilnehmenden Strategien zur Bekämpfung der Energiearmut diskutiert: wie Stromspar-Check einkommensschwache Haushalte dabei unterstützen kann, ihre Energiekosten zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zu den Klimazielen Deutschlands zu leisten. Insbesondere ging es darum, wie von Energiearmut bedrohte Verbraucherinnen und Verbraucher von der europäischen Klimasozialpolitik und von energieeffizienten Innovationen profitieren können.

Bei dem Jubiläum wurde der Blick auch nach vorne gerichtet. Damit bei der Energiewende niemand zurückgelassen wird, muss der Stromspar-Check auch in Zukunft seinen wichtigen Beitrag leisten, um die Energiewende sozial gerecht zu gestalten. Das nächste Ziel ist es, dass Stromsparhelferinnen und -helfer alle vulnerablen Haushalte, die Energie sparen möchten, bundesweit vor Ort beraten können.

Hintergrund:

Der Stromspar-Check ist ein bundesweites Projekt, getragen vom Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD). Beide Partner verbinden darin seit 2008 ihre sozialpolitischen und energiefachlichen Kompetenzen. Ihre gebündelte Stärke hat angesichts von Energie- und Klimakrise an gesamtgesellschaftlicher Bedeutung gewonnen. Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium fördert das Projekt "Stromspar-Check – einfach Wärme, Wasser und Strom sparen“ zunächst bis 2026.

05.12.2024 | Pressemitteilung Nr. 163/24 | Verbraucherschutz
Gemeinsame Pressemitteilung des BMUV, des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands

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https://www.bmuv.de/PM11242
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