COP29: Bundesregierung sucht internationale Vorreiterprojekte für Biodiversitäts- und Klimaschutz

19.11.2024
Ein Mann pflanzt einen Mangroven-Setzling.
Der IKI-Ideenwettbewerb 2024 ist gestartet. Gesucht werden weltweit ambitionierte und innovative Projektideen zur Bekämpfung der Klimakrise und zum Schutz der Biodiversität in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Internationale Klimaschutzinitiative startet Ideenwettbewerb 2024

Auf der Weltklimakonferenz in Baku haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Auswärtige Amt (AA) den Themencall 2024 der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) veröffentlicht. Mit dem Ideenwettbewerb sucht die IKI weltweit nach ambitionierten und innovativen Projektideen zur Bekämpfung der Klimakrise und zum Schutz der Biodiversität in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ziel ist es, die Partnerländer bei der Minderung von Treibhausgasemissionen und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen, natürliche Kohlenstoffsenken zu stärken und die biologische Vielfalt zu schützen. Die IKI wird seit dem Jahr 2022 vom BMWK in enger Zusammenarbeit mit dem BMUV und dem AA umgesetzt.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck: "Kohlenstoffarme Volkswirtschaften aufzubauen, braucht faire Leitmärkte, Vorbilder, erfolgreiche Umsetzungsbeispiele und nicht zuletzt klare Rahmenbedingungen. Mit der Internationalen Klimaschutzinitiative unterstützen wir unsere Partnerländer in diese Richtung zu arbeiten und die großen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam anzugehen. Dabei muss es vor allem darum gehen, private Investitionen zu mobilisieren, in moderne klimafreundliche, verlässliche Infrastruktur und zukunftsweisende Geschäftsmodelle."

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Die Klimakrise und die Krise des Artenaussterbens sind untrennbar miteinander verbunden. Daher wurden vor der Weltklimakonferenz bereits in Kolumbien auf der Weltnaturkonferenz entscheidende Vereinbarungen zur engeren Verzahnung von Natur- und Klimaschutz beschlossen. Das ist dringend notwendig. Moore, Wälder, Meere und andere überlebenswichtige Ökosysteme speichern besonders viel Kohlenstoff und sind entscheidend, um die Erderhitzung einzudämmen und das Artenaussterben zu stoppen. Mit der Internationalen Klimaschutzinitiative zeigen wir, dass naturbasierte Lösungen beim Kampf gegen das Artenaussterben, bei der Anpassung an die Klimakrise und bei der Reduktion von Treibhausgasen gleich mehrfach wirken. Angesichts der riesigen Investitionsbedarfe ist das auch wirtschaftlich klug. Mit den Projekten schaffen wir neue Einkommensquellen und verbessern damit die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort nachhaltig."

Außenministerin Annalena Baerbock: "Die Klimakrise ist die große Sicherheitsfrage unserer Zeit. Viele Konflikte werden schon heute durch die Klimakrise negativ beeinflusst: extreme Hitze, Dürren oder Überflutungen verschärfen den Kampf um knappe Ressourcen. In Datenanalysen sehen wir: Die Auswirkungen der Klimakrise befeuern viele Konflikte zusätzlich oder lassen sie erst entstehen. Klimaschutz ist daher auch Konfliktprävention. Mit der Internationalen Klimaschutzinitiative unterstützen wir daher in diesem Jahr innovative Projektideen, die Klimaanpassung und friedensfördernde Maßnahmen zusammenzudenken, um unsere Partnerländer insbesondere in besonders von der Klimakrise betroffenen Regionen in Afrika zu unterstützen."

Wie auch in den vergangenen Jahren bündeln die drei Ministerien mit dem IKI-Themencall ihre spezifischen Kompetenzen. Mit den diesjährigen Schwerpunkten wird die ressortübergreifende IKI Strategie 2030 konsequent umgesetzt. Erstmals steht entsprechend auch die Einbeziehung der Wirtschaft und die Mobilisierung von privatem Kapital für Klimaschutz im Vordergrund des Förderwettbewerbs.

Insgesamt stellen BMWK, BMUV und AA gut 200 Millionen Euro für Projekte in neun Themenschwerpunkten zur Verfügung.

Die Themenschwerpunkte aller drei IKI-Ministerien im Überblick:

  1. Förderung von kooperativen Ansätzen zur Umsetzung von Art. 6: Removal-Aktivitäten und Mobilisierung von privatem Kapital (BMWK)
  2. Gebäudeenergieeffizienz: Geschäftsmodelle für die Skalierung von Energieeffizienzmaßnahmen (BMWK)
  3. Klimafreundlicher Verkehr: Unterstützung von Partnerländern bei der Schaffung von Grundlagen, Strategien und konkreten Ansätzen für Klimaschutz und Antriebs-/ Energiewende im Verkehr (BMWK)
  4. Skalierung von innovativen Finanzierungslösungen für die Dekarbonisierung von energieintensiven Industrien (BMWK)
  5. Entwicklung und Umsetzung von innovativen Finanzierungsmodellen und -programmen für den nachhaltigen Schutz von Primärwäldern und die Wiederherstellung naturnaher Wälder (BMUV)
  6. Schutz, nachhaltiges Management und Wiederherstellung von kritischen Feuchtgebieten für Biodiversitäts- und Klimaschutz (BMUV)
  7. Von Blue Carbon zu Blue Value - lokal geführte Ansätze für küstennahe marine Ökosystemleistungen (BMUV)
  8. Erhöhte Klimaresilienz durch den Schutz vulnerabler Wassereinzugsgebiete in Südamerika (BMUV)
  9. Stärkung der Klimaresilienz zur Konfliktprävention und Friedenssicherung (Auswärtiges Amt)

Die Teilnahme am Ideenwettbewerb steht sowohl potentiellen deutschen und internationalen Zuwendungsempfängern als auch potentiellen Auftragnehmern in Form von Durchführungsorganisationen des Bundes offen. Die Beteiligung von deutschen oder ausländischen Unternehmen innerhalb der geförderten Projektkonsortien ist dabei explizit gewünscht und in zwei von vier Themenschwerpunkten explizit erforderlich. Eine direkte Finanzierung von Regierungsorganen der Umsetzungsländer aus den Fördermitteln ist nicht vorgesehen.

Projektskizzen können bis zum 18.02.2025 (16:00 Uhr, MEZ) eingereicht werden. Alle weiterführenden Informationen zum IKI-Themencall sind auf der IKI-Website zu finden.

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29. Weltklimakonferenz

COP29

19.11.2024 | Pressemitteilung Nr. 150/24 | Internationales
Gemeinsame Pressemitteilung des BMUV mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
https://www.bmuv.de/PM11210
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