Trittin: "Blauer Engel" das erfolgreichste Erkennungszeichen einer ökologischen Produktpolitik
Die von Bundesumweltminister Jürgen Trittin neu berufene "Jury Umweltzeichen" hat auf ihrer konstituierenden Sitzung in Berlin den Geschäftsführer des NaturschutzbundesNABU, Gerd Billen, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er löst Kurt Öser ab, der das Gremium seit seiner Gründung im Jahr 1978 leitete und nicht wieder für den Vorsitzkandidierte. Die Jury, der insgesamt 13 Mitglieder angehören, entscheidet über die Grundlagen für die Vergabe des Umweltzeichens "Blauer Engel". Neben Umwelt- undVerbraucherschützern sind Industrie und Gewerkschaften, Handwerk, Handel, Medien und die Kirchen in der Jury vertreten.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin dankte dem scheidenden Jury-Vorsitzenden Kurt Öser für sein langjähriges Engagement, mit dem er die Arbeit der Jury geprägt habe. Zugleich beglückwünschte der Bundesumweltminister den neuen Vorsitzenden zu seiner Wahl und sicherte ihm Unterstützung für seine Arbeit zu. Billen will die Umweltkennzeichnungkünftig stärker an umweltpolitischen Prioritäten wie Klimaschutz und dem Schutz der biologischen Vielfalt ausrichten. Ein Schwerpunkt der Kennzeichnung sollen verbrauchernahe Produktebilden. Zudem will die Jury künftig nicht nur Nominierungen entgegen nehmen, sondern auch selbst auf interessierte Zeichennehmer aus der Industrie zugehen.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin bezeichnete den "Blauen Engel" als das "weltweit erfolgreichste Erkennungszeichen für eine ökologische Produktpolitik". Er ist den meisten Verbrauchern als verlässliches Zeichen für lösungsmittelfreie Lacke, für recyclebare und energiesparende Kopiergeräte oder für Produkte aus Altpapierbekannt. Er ist heute auf rund 3000 Produkten aus rund 100 Produktgruppen zu sehen. Als entscheidend für die Qualität und für die Akzeptanz des Umweltzeichens wird insbesondere dieUnabhängigkeit der Jury angesehen – ein Prinzip, für das sich Deutschland auch im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des europäischen Umweltzeichens stark macht.
Auf der konstituierenden Sitzung vergab die Jury einen Blauen Engel für ein lösemittelarmes Textilreinigungsverfahren, die sogenannte "Nassreinigung". Dieses Verfahren schontnicht nur die Umwelt, sondern auch das zu reinigende Kleidungsstück und damit seinen Träger, weil es die allergenen Stoffe auf ein Minimum reduziert.