Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit teilt mit:
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium Ulrich Klinkert hat heute in Bestwig (Regierungsbezirk Arnsberg, Nordrhein-Westfalen)die Metallrecyclinganlage der Metallgießerei Velmede GmbH in Betrieb genommen.
Die Metallgießerei Velmede GmbH, ein im Hochsauerland gelegenes Familienunternehmen, hat eine thermische Recyclinganlage zum direkten Einschmelzen von Elektronikschrott errichtet, um wertvolle Metalle wie Gold, Silber, Platin, Kupfer u. a. - auch in geringen Mengen - wiederzugewinnen.
Das Bundesumweltministerium hat im Rahmen des Investitionsprogramms zur Verminderung von Umweltbelastungen den Bau der Recyclinganlage sowie ein begleitendes Meßprogramm mit insgesamt rund 200 000 DM unterstützt.
Klinkert: "Das in diesem Familienunternehmen erfolgreich entwickelte und angewandte Verfahren ist ein Schritt, um das im Oktober dieses Jahres in Kraft getretene Kreislaufwirtschaftsgesetz mit Leben zu erfüllen. Gerade bei einer Menge von rund 1,5 Millionen Tonnen Elektronikschrott pro Jahr in der Bundesrepublik - mit steigender Tendenz - sind innovative, umweltgerechte Lösungen von besonderer Bedeutung. Die bislang überwiegende Entsorgung des Elektronikschrotts im Hausmüll ist nicht mit den im Gesetz festgelegten Zielen einer umweltverträglichen und ressourcensparenden Abfallwirtschaft vereinbar. Die Bundesregierung prüft derzeit eine Verknüpfung von freiwilligen Lösungen der Wirtschaft mit einer Rahmenvorschrift für den Bereich der Kommunikationselektronik, um die Wahrnehmung der Produktverantwortung bei allen Herstellern und Vertreibern durchzusetzen."
Die von der Metallgießerei Velmede in eigener Entwicklung errichtete Recyclinganlage zeigt, daß auch problematischer Elektronikschrott zur Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe direkt eingeschmolzen werden kann. Dabei werden die vorgeschriebenen Grenzwerte bei Schwermetall- sowie Dioxin- und Furanemissionen deutlich unterschritten. Die mit dem neuen Rückgewinnungsverfahren verbundene thermische und adsorptive Nachbehandlung der Rauchgase stellt derzeit den neuesten Stand der Technik dar. Die anfallenden Reststoffe können überwiegend verwertet werden. Die erstmalig großtechnisch eingesetzte Technik läßt sich auch auf andere thermische Prozesse übertragen.
Klinkert: "Die Bereitschaft von Unternehmen zur Einführung und Erprobung neuer Umweltschutztechniken ist unverzichtbar für weitere Fortschritte bei der Vermeidung von Umweltbelastungen. Dazu ist - besonders für kleinere und mittlere Unternehmen - eine hohe Risikobereitschaft notwendig. Das Vorhaben der Metallgießerei Velmede zeigt, daß auch kleine Unternehmen in der Lage sind, mit unternehmerischem Mut das Technikniveau voranzubringen und mitzubestimmen. Deshalb wird das Bundesumweltministerium im Rahmen seines Umweltinvestitionsprogramms verstärkt kleine und mittelständische Unternehmen fördern."