Glasscherben bringen kein Glück

07.11.2000
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 246/00
Thema: Kreislaufwirtschaft
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
14. Wahlperiode: 27.10.1998 - 22.10.2002
Jürgen Trittin: Pfand auf Einweg vermeidet Abfälle

Jürgen Trittin: Pfand auf Einweg vermeidet Abfälle

Bundesumweltminister Jürgen Trittin will erreichen, dass viele Flaschen, die heute noch zerdeppert und weggeworfen werden, künftig gefüllt und wiederverwendet werden. Trittin: "Glasscherben bringen kein Glück. Der wachsende Griff zur Wegwerfverpackung hat uns in diesem Jahr 2,7 Mio. Tonnen Glasbruch in den Containern und eine Unzahl von Glasflaschen auf Straßen, Plätzen und in der Landschaft beschert."

Deshalb müsse die Mehrwegflasche gestärkt werden. Die im Sommer dieses Jahres veröffentlichte Ökobilanz des Umweltbundesamtes zu Getränkeverpackungen hat bestätigt: Es gibt eine klare Trennlinie zwischen ökologisch vorteilhaften und ökologisch nachteiligen Getränkeverpackungen. Einweg-Glasflaschen sind genauso ökologisch nachteilig wie Getränkedosen. Trittin: "Deshalb ist es zwingend erforderlich, Getränkeabfüllern, Vertreibern und Verbrauchern Anreize zu geben, verstärkt zu Mehrwegverpackungen zu greifen und auf Einwegflaschen und Dosen zu verzichten. Dazu kann auch ein Pfand auf Einwegverpackungen dienen."

Anlässlich einer Aktion des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) zur Altglassammlung erklärte Trittin: "Einweg-Flaschen sind ein Symbol für 'Ex und Hopp'." So verdienstvoll es sei, Abfälle zu sammeln und zu verwerten. Der richtige Weg sei es, Abfall zu vermeiden. Trittin zu der Aktion: "Ich bin sicher, dass der unüberlegte und unglaubwürdige Aktionismus des BDE nicht der Haltung der gesamten Entsorgungsbranche entspricht. Hier zerschlagen jene Glas, die vom Einwegboom profitieren, aber sich nicht umstellen wollen. Sie fürchten um ihre Pfründe."

Durch eine Pfandpflicht würde das Aufkommen in der bestehenden Altglassammlung voraussichtlich um ein Drittel auf 1,8 Millionen Tonnen zurückgehen. Heute sind es 2,7 Millionen Tonnen. Allerdings würden mit einem Pfand belegte Einweg-Glasflaschen zukünftig zwar auf einem anderen Weg eingesammelt, aber weiterhin der Altglasverwertung zugeführt werden. Aufgrund der Pfandpflicht werden sogar zusätzlich noch solche Glasflaschen erfasst, die bisher nicht in die Altglassammlung gegeben werden, so Trittin. "Aber das Pfand stellt sicher, dass diese Flaschen nicht in die Landschaft gedonnert werden - denn wer schmeißt schon Geld weg?"

07.11.2000 | Pressemitteilung 246/00 | Kreislaufwirtschaft
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