Nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin setzt der Verkehrsbericht 2000, der heute im Kabinett verabschiedet wurde, deutliche klimapolitische Akzente. Trittin: "Der Verkehrsbericht gibt eine Orientierung, um die Umweltverträglichkeit des Verkehrs zu erhöhen und die Lebensqualität auch für zukünftige Generationen zu sichern. Dazu gehört, dass der Verkehr seinen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Ich erwarte auch, dass künftig beim Ausbau der Verkehrsachsen national wie international der Bahn Vorrang eingeräumt wird." Das Bundesumweltministerium hat eine Reihe von umweltrelevanten Aussagen in den Bericht eingebracht. Bei Vorhaben des Bundesverkehrswegeplans gibt es künftig eine verbesserte Risikoabschätzung für die Umwelt.
Während in Deutschland die Kohlendioxidemissionen von 1990 bis 1999 insgesamt um 15,3 Prozent gesenkt werden konnten, sind sie im Verkehrsbereich um 11 Prozent angestiegen. Die Bundesregierung hat deshalb im Klimaschutzprogramm festgelegt, dass der Verkehrsbereich bis 2005 eine zusätzliche CO2-Verminderung von 15 bis 20 Millionen Tonnen erbringen soll. Trittin: "Es kommt jetzt darauf an, die beschlossenen Maßnahmen in die Tat umzusetzen. Dann kann die Bundesrepublik ihr anspruchsvolles Klimaschutzziel auch erreichen." Bis 2005 sollen die CO2-Emissionen in den Bereichen Industrie, Verkehr und Privathaushalte zusammen um 25 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden.
Zu den Maßnahmen im Verkehrsbereich gehört die Einführung einer kilometer- und emissionsabhängigen LKW-Gebühr bis 2003, die dazu beitragen soll, Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Die technische Optimierung der Verkehrsmittel und der Kraftstoffe soll ebenso die CO2-Emissionen mindern wie ein umweltschonendes Verkehrs- und Fahrverhalten der Bürgerinnen und Bürger. Hier wird das CO2-Reduktions-potenzial auf mindestens 15 Prozent geschätzt. Trittin begrüßte, dass das Bundesverkehrsministerium hierzu ein Aktionsprogramm erarbeiten wird.
Im Verkehrsbereich wurde der Ausstoß von Kohlenmonoxid gegenüber 1990 um rund 60 Prozent, von Stickoxiden um 40 Prozent und von Kohlenwasserstoffen um 80 Prozent verringert. Dieser Trend wird sich auf Grund der EU-Abgasgesetzgebung fortsetzen. Weiteren Handlungsbedarf sieht Trittin bei den Abgaswerten für Dieselfahrzeuge. Trittin: "Der gesundheitsschädliche Dieselruß ist heute das größte Schadstoffproblem im Verkehr. Hier müssen auch die europäischen Normen noch deutlich verbessert werden."